Kolumbien - National Park
Kolumbien verfügt über 42 ausgewiesene Naturschutzgebiete auf einer Fläche von über 9 Millionen Hektar die unter der Obhut des Systems der Nationalen Naturparks stehen. Diese Fläche entspricht etwa 9 % des gesamten Staatsgebietes weshalb Kolumbien bezüglich Natur weltweit zu den artenreichsten Ländern zählt. In Kolumbien sind auf weniger als 1 % der gesamten Erdoberfläche 10 % der weltweit vorkommenden Flora und Fauna zu finden. Zur Illustration einige Beispiele: Kolumbien ist hinter Brasilien das zweitreichste Land an Pflanzenspezien, das reichste an Orchideen, Palmen und Vogelfaunen (19, 4 % der auf der Erde vorkommenden Arten, insgesamt 1754, leben in Kolumbien, während in ganz Afrika nur 15 % zu finden sind). Es ist das zweitreichste an Amphibien, das drittreichste an Reptilien... zusammenfassend, eine gigantische Konzentration an Arten.
Die Anfahrt in die Nationalen Naturparks ist oft schwierig und umständlich, da sie zum Teil in schwer zugänglichen Gebieten liegen. Aber sowohl die Anfahrt als auch die Nationalparks selbst sind von unbeschreiblicher Schönheit und die Mühen der Reise mehr als wert. Für den Besuch jedes Nationalparks ist eine spezielle Genehmigung des Umweltministeriums ("Ministerio del Medio Ambiente") notwendig, die wir dem Reisenden vor seiner Ankunft selbstverständlich beschaffen.
Parque Tayrona
Der Nationalpark Tayrona mit 15000 Hektar, die sich auf Festland und Meer verteilen, liegt östlich von Santa Marta. Kleine Meeresbuchten, exotische Vegetation und Palmen umsäumte Traumstrände prägen dieses Gebiet. Mehr als 100 verschiedene Säugetierarten, darunter das Opossum, der Tigrillo, aber auch Kondore sowie See- und Steinadler haben hier ihren Lebensraum gefunden. Und für den Menschen ist es ein ideales Urlaubsziel zum Erholen, Baden, Wandern und für Tierbeobachtungen. Sehenswert ist auch die ehemalige Tayrona-Siedlung Pueblito, die im Landesinneren liegt.
Sierra Nevada de Santa Marta
Die Sierra Nevada de Santa Marta stellt das höchste Küstengebirge der Welt dar. Vom höchsten Punkt, dem Pico Bolivar mit 5775 m, bis zum Meer sind es gerade einmal 50 KM Luftlinie. Die Sierra Nevada umfasst alle auf dieser Erde vorkommenden Klimastufen. Tropischer Nebelwald, feuchte und weniger feuchte Vorgebirgswälder, feuchter Bergwald, Regentundra und ewiger Schnee. Dieses Gebiet weckt gleichermassen unter Wissenschaftlern und Forschern, als auch Naturliebhabern, Wanderern und Bergsteigern grosses Interesse. Neben einem immensen Artenreichtum an Flora und Fauna ist dieses Gebiet, das eine Fläche von 383000 Hektar umfasst, Lebensraum verschiedener indianischer Gruppen, wie die Arhuacos und Kogis. Eine der herausragensten archäologischen Stätten des Kontinents ist hier zu finden. Die "Ciudad Perdida" (verlorene Stadt) liegt auf einer Höhe von 900 m - 1300 m über dem Meerespiegel inmitten dichten Urwaldes. Sie wurde wahrscheinlich von den Tayrona-Indianer während des 13. und 14. Jahrhunderts erbaut. Die Tayronas hatten eine aussergewöhnliche Kultur aufgrund ihres sozio-kulturellen Systems, ihres hochentwickelten Kunsthandwerkes und ihrer Form zu leben. Aber nicht nur der Ort an sich mit seinen Terrassenanlagen, Brücken, Wegen und Bewässerungskanälen ist aussergewöhnlich, auch der Weg dorthin durch verschiedenste Klimazonen ist von unbeschreiblicher landschaftlicher Schönheit.