Länderinfo - Falkland

Länderinfo - Falkland

Die Falklandinseln (Falkland Islands, span. Islas Malvinas = Malwinen) sind eine Inselgruppe im südlichen Atlantik. Sie gehören geographisch zu Südamerika und liegen 600-800 km östlich von Südargentinien und Feuerland bei 52° Süd und 59° West. Sie sind ein britisches Überseegebiet, werden aber von Argentinien seit 1833 beansprucht.

Reise Bausteine zu Falkland (Malvinas) finden Sie hier .

Allgemeines

The Falkland Islands
Islas Malvinas

Sprache: Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Port Stanley, 1.700 Einwohner
Ortszeit: UTC-4 Stunden
Einreisebestimmungen: Für EU-Bürger und Schweizer genügt ein bei Ausreise noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass.
Impfbestimmungen: Impfungen sind nicht notwendig.
Devisen: Währung: Falkland-Pfund
Telefon:
Vorwahl von Deutschland zu den Falkland Inseln Bolivien: 0500
Vorwahl von den Falkland Inseln nach Deutschland: 0049
Fläche: Total: 12.173 qkm
Bevölkerung: 2.967

Geographie

Die Falklandinseln bestehen aus etwa 200 Inseln, deren wichtigste West Falkland (arg.: Gran Malvina) und East Falkland (arg.: Soledad) mit je etwa 6.000 km² sind (140 x ca. 50 km). Die nördlichen Teile der beiden Hauptinseln sind von Hügelketten überzogen. Sie verlaufen in West-Ost-Richtung und erreichen im Mount Usborne (arg.: Cerro Alberdi) auf Ostfalkland 708 m Höhe. Der zweithöchste Berg heißt Mount Adam (arg.: Monte Independencia) und befindet sich auf Westfalkland.

Zwischen Ost- und Westfalkland verläuft der breite Falklandsund (arg.: Estrecho de San Carlos), an dem Port Howard (arg.: Puerto Mitre) liegt. Auch die Ostinsel selbst wird von einem langen Fjord (bei Darwin) beinahe in zwei Hälften geteilt; an ihrer zum Atlantik blickenden Ostküste liegt die Haupt"stadt" Stanley (arg.: Puerto Argentino) mit ca. 2.000 Einwohnern. Von den übrigen 200 Inseln sind nur etwa fünf größer als 10 km².

Weitere Inseln:

  • Beauchene Island (spanisch: Isla Beauchêne)
  • Beaver Island (spanisch: Isla San Rafael)
  • Barren Island (spanisch: Isla Pelada)
  • Bleaker Island (spanisch: Isla María)
  • Carcass Island (spanisch: Isla del Rosario)
  • George Island (spanisch: Isla Jorge)
  • die Jason Islands (spanisch: Islas Los Salvajes)
  • Keppel Island (spanisch: Isla Vigía)
  • Lively Island (spanisch: Isla Boungaiville)
  • New Island (spanisch: Isla de Goicoechea)
  • Pebble Island (spanisch: Isla de Borbón)
  • Saunders Island (spanisch: Isla Trinidad)
  • Sealion Island (spanisch: Isla de Los Leones Marinos)
  • Speedwell Island (spanisch: Isla Águila)
  • Staats Island
  • Weddell Island (spanisch: Isla San José)
  • West Point Island (spanisch: Isla Remolinos)


Das Klima ist kalt, windig und regenreich. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei nur 5 °C. Verglichen mit London oder Köln, die auf derselben (nördlichen) Breite liegen, ist das ein Unterschied von fast 5 Grad. Dies hängt vor allem mit der Landverteilung Nord-Süd und der Ekliptik (Perihel im Nordwinter) zusammen.

Fauna und Flora:
Das subantarktische Klima erlaubt nur das Wachstum von kleinen, max. 5 m hohen Zwergbirken. Die Inseln sind überzogen von Gräsern der Gattungen Cortaderia und Parodiochloa sowie von Zwergsträuchern aus der Gattung der Krähenbeeren (Empetrum).

Es gab auf den Falklandinseln nur ein heimisches Landsäugetier, den Falklandfuchs, der im 19. Jahrhundert ausgerottet wurde. Daneben gibt es 63 heimische Vogelarten, darunter Albatrosse, Versicolorenten, Geierfalken und den endemischen Falklandpieper. An den Küsten brüten gewaltige Pinguinkolonien, die mehrere Millionen Individuen umfassen. Außerdem findet man an den Küsten Kolonien von Seelöwen und See-Elefanten.
Heute gibt es auf den Inseln neben den allgegenwärtigen Schafen zahlreiche eingeschleppte Tiere, so Ratten, Mäuse, Kaninchen und Katzen.

Geschichte

Vor der Ankunft europäischer Siedler waren die Falklandinseln unbewohnt – vor allem wegen ihres rauen Klimas. Sie wurden 1592 vom englischen Seefahrer John Davis entdeckt, der sie jedoch nur sichtete. Er hatte sich von Puerto Deseado aus auf die Suche nach den anderen drei Schiffen unter dem Kommando von Thomas Cavendish gemacht, war jedoch in einen Sturm geraten, der ihn nach Falkland führte. Es dauerte weitere 98 Jahre, bis die Inseln erstmals 1690 von John Strong betreten wurden. Er gab ihnen, zu Ehren des britischen Offiziers und Politikers Viscount Falkland, den Namen Falkland-Inseln.

Die ersten Siedlungen wurden 1764 unter französischer Herrschaft von Louis Antoine de Bougainville gegründet. Der argentinische Name Islas Malvinas rührt wahrscheinlich daher, dass es sich um französische Siedler aus St. Malo gehandelt hat. Die Kolonie wurde jedoch schon 1766 an Spanien übergeben. Seither sind die Inseln Gegenstand von Territorialstreitigkeiten, anfangs zwischen England und Spanien, danach bis heute zwischen Großbritannien und Argentinien.

Das Vereinigte Königreich behauptete seine Ansprüche, indem es 1833 einen Flottenstützpunkt auf der Insel errichtete. 1837 wurde eine Kolonialverwaltung eingerichtet.

Im Ersten Weltkrieg fand zwischen deutschen Kreuzern und einem überlegenen britischen Flottenverband das Seegefecht bei den Falklandinseln statt. Das deutsche Ostasiengeschwader unter Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee wollte in den Atlantik in Richtung Deutschland durchbrechen und wurde am 8. Dezember 1914 von den Briten unter Vizeadmiral Sir Frederik D. Sturdee vernichtet.

Die Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982 löste den Falkland-Krieg aus: Großbritannien reagierte sieben Wochen später mit der Landung von Truppen. Nach kurzen, aber blutigen Kämpfen konnten die britischen Truppen Argentinien am 14. Juni 1982 zur Aufgabe bewegen. Die britische Marine erlitt höhere Verluste als erwartet, da die großteils aus Leichtmetall gefertigten modernen Schiffe durch Raketeneinschläge anfingen, selbstständig in großem Ausmaß zu brennen.

Insgesamt kostete der Falkland-Krieg mehr als 1.000 Menschen das Leben. Seitdem ist eine größere Zahl von Soldaten auf den Inseln stationiert (2002 noch etwa 1.700 Mann). Im letzten Jahrzehnt hat sich der latente Konflikt etwas entspannt. Im Jahr 2004 sorgten jedoch Äußerungen argentinischer Regierungspolitiker bezüglich einer Rückgabe der Inseln in London für Beunruhigung.

Infrastruktur

Ein Mobilfunk-Netz gibt es (2003) noch nicht, jedoch ist Sprechfunk verbreitet.

Politik

Seit 1985 hat Falkland eine eigene Verfassung. Das Parlament (Legislativrat) besteht aus dem Gouverneur, dem Chief Executive sowie acht auf vier Jahre gewählten Mitgliedern. Da auf Falkland Parteien keine Bedeutung haben, handelt es sich um Unabhängige. Gouverneur ist seit Oktober 2002 Howard Pearce. Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln werden vom Gouverneur in Personalunion als Commissioner mitverwaltet.

Wirtschaft

Falkland hat eine eigene Währung, das Falkland-Pfund. Dieses ist an das britische Pfund gebunden. Das wichtigste Exportgut von Bedeutung ist Wolle, Handelspartner ist hauptsächlich Großbritannien. Das Außenhandelsdefizit macht etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts aus, die Inseln sind also völlig von Großbritannien abhängig. Das BIP pro Kopf liegt bei etwa 20.800 Euro (2003). Die Arbeitslosigkeit liegt mit 6 % über dem Durchschnitt des Vereinigten Königreichs.

Außer der Schafzucht hat noch die Fischerei gewisse Bedeutung sowie die Erzeugung von Häuten, Talg, Fischbein und Walöl. Ein weiteres wirtschaftliches Standbein ist die Vergabe von Fischfanglizenzen an ausländische Unternehmen. Dies führt ab und zu zu Konflikten mit dem Nachbarland Argentinien, das die Inseln beansprucht und in diesem Fall den Standpunkt vertritt, die exzessive Fischerei in dieser Region führe zu ökologischen Schäden auch im argentinischen Teil des Südatlantiks. Die Entdeckung von großen Ölfeldern vor den Inseln führte in den späten 1990ern zu erneuten politischen Spannungen zwischen Großbritannien und Argentinien. Inzwischen werden diese Felder gemeinsam genutzt, wobei die britischen Konzerne BP und Shell hierbei etwa 80 % ausmachen. Die Inseln selber profitieren ebenfalls von dieser jüngsten Entwicklung.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Falklandinseln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.