Länderinfo - Kolumbien

Länderinfo Kolumbien

Kolumbien (spanisch Colombia, etymologisch von Kolumbus) ist ein Staat im nördlichen Teil von Südamerika und grenzt an Brasilien, Peru, Ecuador, Venezuela und Panama. Kolumbien liegt am Pazifischen Ozean und an der Karibik.Bogota ist Hauptstadt und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kolumbiens.

Reise Bausteine zu Kolumbien finden Sie hier .

Allgemeines

Republik Kolumbien
Ländername: República de Colombia

Sprache: Amtssprache: Spanisch
Fremdsprachen: Englisch
An der Hotelrezeption wird Englisch gesprochen. In den so genannten Hostal sehr selten.
Hauptstadt: Santafé de Bogotá, 7.881.156 Millionen Einwohner
Ortszeit: UTC-5 Stunden
Einreisebestimmungen: EU-Angehörige benötigen für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen einen mindestens 6 Monate nach Rückkehr gültigen Reisepass.
Impfbestimmungen: Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Wir raten zu einer Malaria Prophylaxe und Gelbfieber Impfung bei Reisen ins Tiefland des Amazonas und Orinocos.
Devisen: Währung: Peso
Telefon:
Vorwahl von Deutschland nach Kolumbien: 0057
Vorwahl von Kolumbien nach Deutschland: 0049
Fläche: Total: 1.138.910 qkm
Bevölkerung: 42.310.775

Administrative Gliederung

Kolumbien ist politisch in 32 Departamentos und einen Bundesdistrikt mit der Hauptstadt (Distrito Capital) unterteilt. Jedes Departamento hat einen Gouverneur (gobernador) und einen Departementsrat (Asamblea Departamental), die alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Der Gouverneur kann nicht für eine unmittelbar folgende Regierungszeit wiedergewählt werden. Die Departamentos sind weiter in Gemeinden (Municipio) eingeteilt, die von einem volksgewählten Bürgermeister (Alcalde) und einen Gemeinderat (Consejo Municipal) regiert werden. Bogotá ist als Bundesdistrikt eine Ausnahme und ist weiterhin vom Departamento Cundinamarca abhängig.

Liste der Departamentos und deren jeweilige Hauptstadt in Klammern:

  • Amazonas (Leticia)
  • Antioquia (Medellín)
  • Arauca (Arauca)
  • Atlántico (Barranquilla)
  • Bolívar (Cartagena de Indias)
  • Boyacá (Tunja)
  • Caldas (Manizales)
  • Caquetá (Florencia)
  • Casanare (Yopal)
  • Cauca (Popayán)
  • Cesar (Valledupar)
  • Chocó (Quibdo)
  • Córdoba (Monteria)
  • Cundinamarca (Bogotá)
  • Guainía (Puerto Inirida)
  • Guaviare (San José del Guaviare)
  • Huila (Neiva)
  • La Guajira (Riohacha)
  • Magdalena (Santa Marta)
  • Meta (Villavicencio)
  • Nariño (Pasto)
  • Norte de Santander (Cúcuta)
  • Putumayo (Mocoa)
  • Quindío (Armenia)
  • Risaralda (Pereira)
  • San Andrés und Providencia (San Andrés)
  • Santander (Bucaramanga)
  • Sucre (Sincelejo)
  • Tolima (Ibagué)
  • Valle del Cauca (Cali)
  • Vaupés (Mitú)
  • Vichada (Puerto Carreño)
  • Bogotá - Distrito Capital

 

Bevölkerung

Kolumbien mit einer Bevölkerungszahl von ca. 42,3 Mio. hat auf Grund seiner Geschichte eine sehr diversifizierte Bevölkerungsstruktur. Auf jedem Quadratkilometer leben durchschnittlich 31 Einwohner. 72% der Gesamtbevölkerung leben in den Ballungsgebieten und Städten, hauptsächlich in den Tälern des Río Magdalena und des Río Cauca sowie an der Küste des karibischen Meeres. Allein in Bogota, der Hauptstadt und dem Zentrum der Industrie, lebt ca. 1/7 der Bevölkerung. Die Bevölkerung setzt sich aus drei sehr unterschiedlichen Gruppen zusammen: den indigenen Indios, den europäischen, zumeist aus Spanien stammenden Kolonisten und den importierten Sklaven aus afrikanischer Herkunft. Die heutige Demografie des Landes besteht aus einer Mischung dieser Gruppen.

Verbindungen zwischen diesen Gruppen waren und sind sehr weit verbreitet. Den größten Anteil an der Bevölkerung stellen mit 58 % die Mestizen, deren Vorfahren Europäer und Indigene waren. Zur hellhäutigen Bevölkerung gehören die Kreolen, Nachfahren der europäischen Kolonisten, die somit die größte Minderheit mit 20 % darstellen. Weiter sind mit 14 % die Mulatten in der kolumbianischen Gesellschaft vertreten, Nachkommen von Europäern und afrikanischen Sklaven. Rein afrikanische Vorfahren haben 4 % der Bevölkerung, 3 % zählen zu den Zambos, die von afrikanischen Sklaven und indigenen Indios abstammen. Im Dorf Palenque de San Basilio existiert die einzige spanischbasierte Kreolsprache in Lateinamerika. Die Menschen dort sind zum größten Teil Nachfahren entlaufener Sklaven und sprechen Palenquero. Heutzutage werden nur noch 1 % als Indigene klassifiziert, unter anderem durch ihre Kultur und Sprache. Dominant ist die römisch-katholische Glaubensrichtung (ca. 90 % der Bevölkerung). Völkerbewegungen vom Land in die Stadt sind massiv. Stadtbevölkerung ist von einem Anteil von 57 % der Gesamtbevölkerung im Jahre 1951 auf 74 % 1994 gestiegen. Dreißig Städte haben mehr als 100.000 Einwohner. Die östlichen Llanos Kolumbiens, die aus 9 Departamentos bestehen und 54 % der Fläche ausmachen, beherbergen nur 3 % der Bevölkerung und damit eine Dichte von einer Person pro Quadratkilometer.

Geographie

Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas und grenzt sowohl an den atlantischen (1.600 km Grenzlinie), als auch an den pazifischen Ozean (1.300 km Grenzlinie). Im Südwesten liegen Ecuador und Peru, im Südosten Brasilien, im Nordosten Venezuela und im Nordwesten Panama.

Die westliche Hälfte Kolumbiens wird von den Anden dominiert, die in drei große Bergketten geteilt sind: die westliche, die zentrale und die östliche Kordillere. Zwischen den Bergketten fließen die großen, teilweise befahrbaren Flüsse Cauca und Magdalena in den atlantischen Ozean. Die Hochgebirge beherbergen die zum Teil aktiven Vulkane Galeras, Huila, Nevado del Ruiz, Puracé, Tolima und Doña Juana. Die höchsten Gipfel sind der Pico Cristóbal Colón sowie der Pico Simón Bolívar, beide jeweils 5.775 m hoch und in der Sierra Nevada de Santa Marta gelegen.

Die östliche Hälfte ist durch dicht bewaldetes Flachland charakterisiert, durch das die Flüsse Putumayo, Yapura, Meta und Guaviare fließen, die entweder im Orinoco oder im Amazonas münden.

Kolumbien hat Küsten sowohl am atlantischen wie am pazifischen Ozean. Die bekanntesten Inseln im Atlantik sind der Archipel von San Andrés und Providencia (770 km nordöstlich von Kolumbien), mit den Inseln San Andrés, Providencia und Santa Catalina. Der karibischen Küste vorgelagert ist die Insel Fuerte und die Archipele von San Bernardo und del Rosario. Im Pazifik liegen die Inseln Malpelo, Gorgona und Gorgonilla.

Je nach Meereshöhe unterscheidet man vier Klimazonen. In den Flachländern (Llanos) herrscht tropisches Klima über 24° C, zwischen 1.000 und 2.000 m gemäßigtes Klima (17-24° C), zwischen 2.000 und 3.000 m kaltes (12-17° C) und in den Bergregionen (Páramos) ab 3.000 m Höhe hochalpines Gletscherklima (unter 12° C).

Kolumbiens größte Städte sind die Hauptstadt Santa Fé de Bogotá, Medellín, Cali, Cartagena de Indias, Barranquilla, Ibagué, Manizales, Pasto, Cúcuta und Bucaramanga.

Umwelt:
Heterogene Bodenbedingungen, unterschiedliche Höhenstufen und Klimazonen, die den Übergang und Kontakt zwischen Amazonas und Anden einschließen, bedingen eine große Biodiversität mit einer hohen Anzahl endemischer Arten. Kolumbien ist eines der Länder mit der größten Artenvielfalt pro Gebietseinheit weltweit: Mit nur 0,7 % Anteil an der weltweiten Festlandsmasse vereinigt das Land 10% aller Tier- und Pflanzenarten des Planeten auf seinem Staatsgebiet. Obwohl Kolumbien den Schutz seiner natürlichen Ressourcen bereits seit den 70er Jahren vorantreibt, haben neben natürlichen Umweltkatastrophen (häufig entweder bedingt durch extreme Trocken- oder Regenzeiten) vor allem das dynamische soziale und wirtschaftliche Wachstum und die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen in den letzten Jahrzehnten erhebliche Umweltschäden mit sich gebracht.

Mit der Verfassung von 1991 hat sich das Land nun explizit der Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben; etwa 60 Verfassungsartikel beziehen sich direkt oder indirekt auf die Umwelt. Den normativen Rahmen für die Ausgestaltung dieser Vorgaben bildet das Gesetz 99 von 1993, durch das ein Umweltministerium als Bestandteil des Nationalen Umweltsystems (Sistema Nacional Ambiental, kurz SINA) geschaffen wurde. Zum SINA gehören nebem dem Ministerium unter anderem die Regionalentwicklungsbehörden, die mit dem Management der natürlichen Ressourcen und ihrer nachhaltigen Entwicklung beauftragt sind, städtische Umweltplanungsbehörden und -systeme wie das DAMA in Bogotá und der Ecofondo, der Zusammenschluss aller Umwelt-NGOs. Staatliche Umweltpläne sollen zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele beitragen. Allerdings werden den Regionalentwicklungsbehörden unter anderem überhöhte Betriebskosten, fehlende Investitionen in Umweltprogramme und die Aufgabe wieder aufgeforsteter Gebiete vorgeworfen. Diese und andere Mängel sollen deshalb mittels einer weitgreifenden Umweltsektorreform beseitigt werden. Dazu wurde bereits im März 2003 ein Gesetzesvorschlag vorgelegt; darüber hinaus wurde das Umweltministerium im April 2003 zum Ministerio de Ambiente, Vivienda y Desarollo Territorial fusioniert. Derzeit gibt es Bestrebungen, die bereits seit Jahrzehnten bestehende Nationalparkverwaltung (UAESPNN - Unidad Administrativa Especial del Sistema de Parques) umzustrukturieren.

Insgesamt wird die bisherige Umweltpolitik von Präsident Uribe oft als ein Rückschritt hinter bereits erzielte Erfolge bezeichnet, insbesondere, da die Umwelt- und Naturzerstörung als Folge des bewaffneten Konflikts von Jahr zu Jahr steigt.

Klima:
Da der Äquator durch Kolumbien läuft, liegt das Land in der tropischen Klimazone. Der Norden, also die Karibikküste, liegt in der subtropischen Zone. In Gebieten unterhalb 550m werden Durchschnittstemperaturen von 25°C bis 30°C gemessen (tropischer Bereich). Zwischen 550m und 2.300m werden Jahresmittel von 18°C und mehr erreicht (gemäßigter Bereich). Zwischen 2.300m und 3.000m beträgt die Temperatur 10 - 17°C.

Über 3000m liegen die Temperaturen zwischen - 17,8°C und +12,8°C (kaltgemäßigte bis kalte Klimazone). Die Hauptstadt Bogotá liegt in einer Höhe von 2.640m über dem Meeresspiegel und hat ein Jahresmittel von 13°C. Jährlich gibt es zwei Regenzeiten (April und Oktober) und zwei Trockenzeiten, die aber nicht extrem ausfallen.

An der Westküste der Anden fällt die größte Menge an Niederschlag. Im südlichen Teil des Landes werden ca. 3.000mm Niederschlag pro Jahr und m² gemessen, im Norden bis zu 10.000mm. Einige Orte mit einem Niederschagsvolumen von bis zu 16.000mm im Jahr gehören zu den regenreichsten Gebieten der Erde.

In den östlichen Landesteilen regnet es weniger stark. Die Niederschlagsmenge in den Hochtälern und Hochbecken beträgt aufgrund der Regenschattenseite etwa 1.000mm. Teile der Karibikküste sind aufgrund des Passatwindes sehr regenarm (unter 400mm Niederschlagsmenge pro Jahr und m²).

Geschichte

Nach der Entdeckung Mittelamerikas durch spanische Seefahrer entstanden mit Santa Marta (gegr. 1527) und Cartagena de Indias (gegr.1533) die ersten kolonialen Stützpunkte an der kolumbianischen Karibikküste.

Als im Jahr 1537 die ersten spanischen Entdecker unter Gonzalo Jiménez de Quesada in das Andengebiet vordrangen, wurden die Chibcha unterjocht. Die Spanier erbauten einige Siedlungen, die die ehemaligen indianischen Handelszentren ersetzten, so zum Beispiel Santa Fé de Bogotá und Tunja (gegr. beide 1539). Wenig später erfolgte die Gründung einer Provinz, aus der sich das Vizekönigreich Neugranada entwickelte.

Kolumbien ist einer der Staaten, die durch den Zerfall Großkolumbiens im Jahr 1830 entstand (andere sind Ecuador und Venezuela). Bis zum Jahre 1903 gehörte Panama zu Kolumbien.

Kolumbien gehört zu der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat.

Seit Jahrzehnten dauert nun schon der Bürgerkrieg in Kolumbien an. Nach einer weiteren Welle von Gewalt und Terror verhängte Präsident Álvaro Uribe Vélez am 12. August 2002 für 90 Tage den Ausnahmezustand. Der im Jahre 2003 von Uribe begonnene Friedensprozess mit den Paramilitärs drohte zu scheitern. Ein Grund dafür war das spurlose Verschwinden des Gründers der Paramilitärs, Carlos Castaño, ein anderer die Forderung der Paramilitärs, für ihre Taten, einschließlich des Drogenhandels, nicht bestraft und an die USA ausgeliefert zu werden. Mit der friedlichen Entwaffnung von über 30.000 AUC-Paramilitärs bis zum April 2006 ist eine relative Ruhe eingetreten und der Plan Colombia zeigt trotz negativer Presse Fortschritte.

Infrastruktur

Kolumbien bedient sich eines Bahnnetzes von 3.304 km Länge, davon aber nur 150 km in Standardbreite, die hauptsächlich zur Förderung von Kohle aus dem El Cerrejón zum Hafen Bahía Portete dienen. Der Personenverkehr auf der Schiene beschränkt sich auf drei kurze touristische Strecken. Zusammen mit den 112.998 km Straßennetz, von denen nur ca. 26.000 km gepflastert sind, besitzt Kolumbien daher eine der schlechtesten Verkehrsinfrastrukturen Süd- und Mittelamerikas. Der Straßenausbau liegt mit etwa 100 m/km² unter dem lateinamerikanischen Durchschnitt von 118 m/km². Häfen von größerer Bedeutung sind die von Barranquilla, Buenaventura, Cartagena, Muelles El Bosque, Puerto Bolivar, Santa Marta und Turbo. Die Flughafenanzahl wird auf 980 geschätzt, wobei fast jede Millionenstadt einen international angebundenen Flughafen hat. Es sind etwa 1,89 Millionen Festnetztelefone in Betrieb. Offiziell funken 413 LW/MW- und 217 UKW-Radiosender; es sind ca. 5,5 Millionen Fernseher im Einsatz.

Seit der neuen Verfassung von 1991 sind die staatlichen Investitionen in die Infrastruktur zurückgegangen, die privaten dagegen angestiegen. Dadurch ist die Beteiligung des Privatsektors in Infrastrukturprojekte des Transportes, Strom und Wasserversorgung rasant gestiegen. Seit 1994 werden Teile des Fernstraßennetzes in Konzession an Privatunternehmer vergeben, die bis dato dadurch 10% bis 15% des Straßennetzes verwalten. Erfahrungen zeigen, dass die Bau- und Unterhaltkosten dadurch von 300% über den ursprünglich veranschlagten Kosten auf 40% reduziert werden. Diese Strecken werden über eine Maut finanziert.

Klima

Da der Äquator durch Kolumbien läuft, liegt das Land in der tropischen Klimazone. Der Norden, also die Karibikküste, liegt in der subtropischen Zone. In Gebieten unterhalb 550m werden Durchschnittstemperaturen von 25°C bis 30°C gemessen (tropischer Bereich). Zwischen 550m und 2.300m werden Jahresmittel von 18°C und mehr erreicht (gemäßigter Bereich). Zwischen 2.300m und 3.000m beträgt die Temperatur 10 - 17°C.

Kulturelles

Kolumbien - Kulturelles
Die große Fläche des Landes, die Kolonisation durch die Spanier und die geografische Abgeschiedenheit einiger Regionen lassen nicht von nur einer kolumbianischer Kultur sprechen. Außerdem haben sich Teile des Landes über die Jahrzehnte unterschiedlich schnell entwickelt und wurden durch oft gezwungene Zuwanderung aus Afrika, Europa und Arabien beeinflusst. Die katholische Religion kann aber als ein verbindendes Merkmal gewertet werden, da über 90 % der Bevölkerung als solche getauft sind. Viele der folgenden Merkmale einzelner Subkulturen in Kolumbien sind vergleichbar mit denen anderer süd- und mittelamerikanischer Staaten.

Kultur aus Bogota:
Bis vor einigen Jahrzehnten hatte die Hauptstadt des Landes eine ganz eigene Subkultur, die aber durch große Landflucht und die Aussicht auf Arbeit im 21. Jahrhundert zum Großteil wieder verloren gegangen ist. Die Bogotanos, oder Cachacos wie sie umgangssprachlich bekannt waren, haben ihren eigenen Akzent, in dem das Z und C wie ein S gesprochen werden. Dieser Dialekt ist besonders einfach zu verstehen und wird auch heutzutage gerne als das beste spanisch gepriesen.

Kultur der Paisas:
Das Wort Paisa stammt sicherlich von dem Wort Paisano (Landmann) ab, gilt aber in Kolumbien als Beschreibung einer Subkultur derer, die aus den Departamentos Antioquia,Caldas, Quindío, Risaralda, dem Norden des Valle del Cauca und Nordosten des Tolimas stammen. Der Paisa gilt als produktiv, aktiv, sparsam und unternehmerisch, was aber durchaus aus einer Vielzahl von Vorurteilen stammen könnte. Auf Grund der geografischen Lage, die sehr bergig ist, waren die Paisas während der Konquista sehr unabhängig von der Kultur der Spanier und den Nachbargebieten.[23] Auch diese Subkultur ist durch einen eigenen Akzent geprägt, der sich durch die Eigenart des Voseo, eine unterschiedliche Art im Spanischen zu Duzen, kennzeichnet.

Kultur der Costeños:
Als Costeño wird eine Person aus der karibischen Küstenregion Kolumbiens genannt, die meistens afrikanischer Abstammung ist. Die Costeños werden als fröhliches und lautes Volk charakterisiert. Besonders ausgeprägt ist diese Subkultur in den Gebieten um die Städte Cartagena, Barranquilla und Santa Marta. Die für diese Gegend üblichen Nahrungsmittel Bananen, Kokosnuss, Reis und Fisch sind für die Costeños kennzeichnend. Deren Akzent wird dadurch erkannt, dass das ‚s‘ am Ende des Wortes nicht ausgesprochen wird und unterdrückt wird, wenn ein Konsonant darauf folgt (Beispiel: cohta anstatt costa).

Kultur aus den Llanos:
Die Llaneros kommen aus den tropischen Savannen um den Orinoko Fluss. Seit der Teilung von Kolumbien und Venezuela 1830 ist die Kultur weitgehend dieselbe geblieben.

Kulturerbe Kolumbiens

Die UNESCO erklärte bisher 5 Plätze in Kolumbien zum Weltkulturerbe.

  • Hafen, Befestigungen und Baudenkmäler der Kolonialzeit in Cartagena
  • Nationalpark los Katios
  • Historischen Zentrum von Santa Cruz de Mompox
  • Argäologischer Park Tierradentro
  • Archäologischer Park San Agustin
  • Naturreservat Malpelo

Als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Kulturerbes sind anerkannt:

  • Der Karneval von Barranquilla
  • Der Kulturraum von Palenque de San Basilio
Naturparks

Zu den von der UNESCO ernannten Naturparks verfügt Kolumbien über insgesamt 52 Naturreservate ,die durch das Ministerium Minambiente geleitet werden. Diese befinden sich auf dem gesamten Territorium verteilt. Zwei weitere Gebiete, Serrania de las Minas und Santuario de Flora Medicinal Rios Orito y Guamues , befinden sich derzeit in Prüfung.

Liste der von der UNESCO ernannten Biosphärenreservate:

  • Parque Nacional Natural El Tuparro (seit 1979) Areal in ha: 548000
  • Nudo de los Pastos (seit 1979) Areal in ha: 175300
  • Parque Nacional Natural Sierra Nevada de Santa Marta (seit 1979) Areal in ha: 2115800
  • Santuario de fauna y flora Ciénaga Grande de Santa Marta (seit 2000) Areal in ha: 493150
  • Parque Nacional Natural Old Providence (seit 2000) Areal in ha: 5348

 

Politik

Als Präsidialrepublik ist Kolumbien in die Exekutive, Legislative und Judikative aufgeteilt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Kongress (congreso) und dem Senat (senado). Die geltende Verfassung wurde am 5. Juli 1991 nach einem Volksentscheid verabschiedet. Fast alle Ämter, vom Präsidenten bis zum Abgeordneten, werden direkt vom Volk gewählt. Als volljährig gilt jeder ab dem 18. Lebensjahr und nur Mitglieder der Armee und Strafgefangene dürfen nicht wählen. Der Präsident und die Senats- und Kongressabgeordneten werden zu einer Amtszeit von vier Jahren gewählt.

Kolumbien ist Mitglied in der Südamerikanischen Staatengemeinschaft, Organisation Amerikanischer Staaten und den Vereinten Nationen. Beitrittsverhandlungen zum Mercosur werden geführt.

Parteien:

  • Partido Liberal (sozialliberal, Mitglied der Sozialistischen Internationale)
  • Partido Conservador Colombiano (konservativ)
  • Movimiento de Salvación Nacional (konservativ)
  • Alianza Democrática M-19 (ehemalige M-19-Guerillagruppe)
  • Polo Democrático Independiente
  • Unión Democrática
  • Unión Patriótica (kommunistisch)
  • Partido Comunista de Colombia (kommunistisch)
  • Movimiento Obrero Independiente y Revolucionario
  • Partido para Defensa del Folklore Nacional
  • Oxígeno verde (Grüne)
  • La U


Bildungswesen:
In Kolumbien wird die Bildung in vier Stufen aufgeteilt, Vorschule (preescolar), Schule (educación básica), Gymnasium (educación media) und Universität (nivel universitario). Verantwortlich für die Bildung ist das Ministerium de Educación Nacional. Im Durchschnitt sind die staatlichen Bildungseinrichtungen für die Familien günstiger als die in privater Hand. Außerdem werden auch nicht staatlich anerkannte Titel, meist von privaten technischen Schulen, angeboten, die oft die Selbständigkeit des Auszubildenden zum Ziel haben.

Im Vorschulalter werden den Eltern, fast ausschließlich aus dem privaten Sektor, Kindergärten angeboten. Die letzten zwei Jahre vor der Grundschule werden Kinder (4-5 Jahre) und transición (Übergang) (5-6 Jahre) genannt. Von einem Kind in der transición Altersgruppe wird erwartet, dass es schon mit dem Lesen- und Schreibenlernen angefangen hat.
Die Schulzeit eines Kindes begrenzt sich auf neun Jahre, fünf davon in der Grundschule (básica) und vier im Gymnasium (secundaria). Meist nur für Familien, die die nötigen finanziellen Mittel haben, bieten Schulen zwei weitere Jahre der Educación Media, auch Bachillerato genannt, an. Schüler die das Bachillerato machen haben meist zum Ziel die Universität zu besuchen.

Universitäten werden sowohl vom Staat als auch privat betrieben. Technische Abschlüsse werden nach drei Jahren, Graduierte (vergleichbar mit Bachelor) nach vier und Diplome nach fünf Jahren vergeben. Ergänzend werden Master- und Doktortitel, letztere nur durch staatlich anerkannte Institutionen, angeboten. Die bekannteste und angesehene Universität Kolumbiens ist die Universidad Nacional de Colombia mit Hauptsitz in Bogotá. Weitere führende Universitäten sind "Universidad de los Andes" und "Universidad Javeriana". Das Studium in Kolumbien ist in Lateinamerika für sein gutes Niveau bekannt.

Gesundheitswesen:
Der Altersaufbau ist charakterisiert durch einen großen Anteil an junger Bevölkerung. Zwischen 1985 und 1990 ist zwar der Anteil von Menschen unter 15 Jahren von 45,7% auf 36% gesunken, dennoch ist dieser Wert sehr hoch. Für die männliche Bevölkerung ist die Lebenserwartung zwischen 1965 und 1993 von 54 auf 66,5 Jahre gestiegen, bei Frauen von 59 auf 72,4 Jahre.

Die medizinische Versorgung ist nicht gleichwertig über das Staatsgebiet verteilt; Küstengebiete und ländliche Regionen sind hier benachteiligt. Ärzte, medizinische Angestellte und Krankenhäuser konzentrieren sich auf die Ballungsgebiete. 23.520 Ärzte, 13.815 Zahnärzte und 43.065 Krankenpfleger verrichten ihren Dienst an der Gesundheit; 1989 wurden 45.858 Krankenhausbetten gezählt. Durch mangelnde Ernährung und schlechte Wohnbedingungen sind die Krankheiten Tuberkulose, Malaria, Ruhr und Typhus in den wenig medizinisch versorgten Gebieten weit verbreitet. Um diesen Missstand zu beseitigen, hat der kolumbianische Staat Weltbankdarlehen aufgenommen und Einnahmen aus der Erdölproduktion für den Aufbau des Gesundheitssystems verwendet. Mutterschaft und Zahnarztbehandlung werden durch die Sozialversicherung unterstützt. Auch Arbeiter im Industriesektor sind unfallversichert und bei Invalidität versichert, die Angehörigen erhalten auch eine Unterstützung. Die Sozialversicherung wird durch Arbeitnehmer, Arbeitgeber und durch den Staat mit Hilfe von Beiträgen finanziert.

Wirtschaft

Kolumbien ist der größte Produzent zahlreicher Schnittblumenarten. Bei der Produktion von Nelken steht es weltweit an erster, bei Schnittblumen insgesamt an zweiter Stelle. Mit 3.500 verschiedenen Orchideen-Arten hat Kolumbien die größte Vielfalt der Welt. Ebenfalls an erster Stelle steht Kolumbien bei der Produktion von Smaragden und Guadua-Holz. Es ist außerdem der viertgrößte Kaffee-Produzent der Welt und steht bei der Produktion von Bananen weltweit an dritter Stelle. Bei der Produktion von Kartoffeln ist Kolumbien in Lateinamerika führend.
Darüber hinaus ist Kolumbien weltweit der viertgrößte Produzent von Kohle und Nickel und hat außerdem eine sichere Erdölreserve von zwischen 1,54 bis 1,84 Milliarden Barrel.
Ein Teil der kolumbianischen Wirtschaft wird direkt oder indirekt vom Anbau und der Produktion von illegalen Drogen beeinflusst. So bauen Bauern insbesondere Koka, aber auch Schlafmohn an, da sie sich so ein besseres Einkommen versprechen als bei der Produktion von Nahrungsmitteln oder Kaffee; und der Druck der Drogenkartelle ermöglicht es den Kokabauern oft auch nicht, auf legale Waren umzuschwenken.

Außenhandel:
Hauptexportgüter Kolumbiens sind Kaffee, Bananen, Schnittblumen, Smaragde, exotische Früchte, Textilien, Lederwaren, Lebensmittel, Erdöl und Erdölderivate, Kohle und Kohlederivate, Gold und Zucker.
Das Land ist der zweitgrößte Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in die USA.

Staatsausgaben:
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für:

  • das Gesundheitswesen bei 9%
  • das Bildungswesen bei 21%
  • das Militär bei 13%

 

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