Länderinfo - Peru

Länderinfo Peru

Peru (spanisch República del Perú, amtlich Republik Peru) ist ein Staat in Südamerika und grenzt an Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien und Chile.

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Allgemeines

Ländername: Republik Peru (República del Perú)
Sprache: Landessprache: Spanisch, Quechua, Aymara
Hauptstadt: Lima, 7.363.069 Millionen Einwohner
Ortszeit: MEZ -5 Stunden
Einreisebestimmungen: EU-Angehörige benötigen für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen einen mindestens 6 Monate nach Rückkehr gültigen Reisepass.
Impfbestimmungen: Impfungen sind derzeit nicht vorgeschrieben. Im Amazonas-Tiefland wird eine Gelbfieber-Impfung und Malaria Prophylaxe empfohlen.
Devisen: Währung: Nuevo Sol
Telefon:
Vorwahl von Deutschland nach Peru: 0051
Vorwahl von Peru nach Deutschland: 0049
Fläche: Total: 1.285.220 qkm
Bevölkerung: 27.925.628

Administrative Gliederung:

Peru ist in 26 Regionen (Regiones), 194 Provinzen (Provincias) und 1.821 Bezirke (Distritos) gegliedert. Seit der Regionalisierung des Landes im Jahre 2002 sind die Regionen Selbstverwaltungseinheiten mit direkt gewählten Organen.

Bevölkerung

Peru ist neben Bolivien und Guatemala eines der drei Länder mit mehrheitlich indianischer Bevölkerung. 45 Prozent der Einwohner sind indianischer Abstammung, sie gehören überwiegend zu den Quechua (40%) und Aymará (5%) sprechenden Völkern. 37 % der Einwohner sind Mestizen, 15 % sind europäischer Abstammung und die übrigen 3 % sind jeweils afrikanischer und asiatischer Abstammung.

Die durch Landflucht ausgelöste hohe Zuwanderung in die Hauptstadt, in der rund ein Drittel der Bevölkerung konzentriert ist, hat große soziale Probleme zur Folge: ein erheblicher Teil vor allem der indigenen Bevölkerung in Lima lebt unterhalb bzw. am Rande der Armutsgrenze.

Rund zweieinhalb Millionen Peruaner leben aufgrund einer anhaltenden Emigration im Ausland, vor allem in den USA, Europa und Japan.

Geographie

Landschaftszonen:
Peru besitzt drei völlig unterschiedliche Klimaregionen:

  • Costa (Küste; ca. 11 % der Staatsfläche)
  • Sierra (Anden, Hochland; ca. 15 %)
  • Selva (Regenwald; ca. 64 %).


Costa:
Die Costa steht unter dem Einfluss des Humboldtstroms und ist weitgehend eine Küstenwüste, in der nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse, in Flussoasen, Landwirtschaft möglich ist.

Im Süden Perus, an der Grenze zu Chile, beginnt die trockenste Wüste der Erde, die Atacama-Wüste. Im südlichen Bereich der Costa bis nach Lima, das ungefähr auf der Hälfte des Küstenstreifens liegt, sind Regenfälle während des Jahres extrem selten.

Nördlich von Lima nehmen Bodenqualität und Regenfall etwas zu, so dass hier auch Landwirtschaft außerhalb der Flussoasen möglich ist. Die Temperaturen schwanken zwischen 12 °C im Winter und 35 °C im Sommer.

Sierra:
Hinter der schmalen Küstenregion beginnt die Sierra. Sie besteht aus mehreren Bergzügen der Anden, die von Längstälern (span. callejón oder valle) unterbrochen werden. Typisch für die gesamte Andenregion sind dazu tief eingeschnittene Täler (Canyons) und Durchbrüche der Gebirgsketten (span. Pongo) durch große Flüsse, an der West- und Ostseite der Kordillere.

Einen typischen Querschnitt der Anden zeigt sich in der zentralen Region Ancash: Von West nach Ost sind das die "Schwarzen Kordilleren" (Cordillera Negra, bis ca. 5.000 m), gefolgt vom Callejón de Huaylas (um 3.000 m). Der nächste Bergzug sind die "Weißen Kordilleren" (Cordillera Blanca), hier befindet sich der höchste Berg Perus, der Huascarán (6.768 m). Weiter Richtung Osten erstreckt sich das Callejón de Conchucos (mit dem Fluss Marañón, einem Quellfluss des Amazonas), abgelöst von weiteren Bergketten.

Die höchsten Berge sind Nevado Huascarán (6768 m), Yerupaja (6634 m), Coropuna (6425 m), Ampato (6310 m), Chachani (6075 m) und Volcán Misti (5822 m)

Während im Norden des Landes die Anden nicht bis zur Schneegrenze reichen und sehr vegetationsreich sind (klimatische Zone des Paramo), zeigen sie sich im zentralen Gebiet sehr steil, teilweise mit breiteren Tälern und hohen Bergen mit ewigem Schnee und Eis (Gletscher). Im mittleren Süden Perus (ab dem Breitengrad der Hauptstadt Lima) zeigt sich die Landschaft eher "hügelig" zwischen 3.000 und 4.000 Metern, mit wenigen markanten schneebedeckten Bergmassiven über 5.000 Metern.

Ab diesem Breitengrad Richtung Süden treten ebenfalls Vulkankegel mit teilweise sporadischer, vulkanischer Aktivität auf (Ubinas), und die Andenkette verbreitert sich stark, mit Ausprägung von wenigen steilen Gebirgsketten und dazwischenliegenden hügeligen Hochebenen. Im Süden des Landes (in den Regionen Arequipa, Puno, Moquegua und Tacna) zeigt sich insbesondere eine gewisse Abflachung der Hochebene, es bildet sich der sogenannte Altiplano, der seine typische Ausprägung um den Titicacasee erhält.

Die mittlere Jahrestemperatur in 3.300 m Höhe liegt bei 11 °C. Mitunter sind in der eher niederschlagsarmen Region heftige Regenfälle von Oktober bis April zu erwarten. Größere Städte in dieser Region sind Huaraz (ein Paradies für Bergkletterer) und Cuzco.
In der Nähe Cuzcos liegt auch die legendäre Inka-Stadt Machu Picchu.

Selva:
Östlich der Anden beginnt die Regenwaldregion („Selva“). Der Übergang ist dabei fließend, da es einen tropischen Bergwald gibt, in dem ein milderes Klima herrscht.

In der durch Tageszeitenklima bestimmten Region beträgt die Jahresmitteltemperatur ca. 26 °C und der Jahresniederschlag erreicht bis zu 3.800 mm. Dort entspringen auch weitere Quellflüsse des Amazonas, der durch das Amazonasbecken in Richtung Brasilien fließt.

Der peruanische Regenwald ist dicht und fast undurchdringlich. Die Flüsse, die von den Ketten der Anden in weiten Flussschlingen zum Amazonas strömen, sind die einzigen Verkehrsadern durch die weiten Waldgebiete.

Die einzigen größeren und auch für den Tourismus wichtigen Städte in dieser Region sind Iquitos und Puerto Maldonado. Iquitos ist von Lima aus nicht auf dem Landweg erreichbar, sondern nur mit dem Flugzeug oder dem Boot. Puerto Maldonado kann per Boot, Flugzeug (1 ½ h bis Lima; ½ h von Cuzco) und per LKW (24-60 h) von Cuzco erreicht werden.

Gewässer:
Wichtigste Flüsse in Peru sind der Amazonas und seine Quellflüsse Río Apurímac, Río Urubamba, Río Ucayali und Río Marañón, außerdem die Amazonas-Nebenflüsse Napo, Putumayo und Huallaga.

Die größten und wichtigsten Seen Perus sind der Titicacasee und der Lago Junín zwischen den Andenketten.

Flora und Fauna:
Die Flora Perus ist sehr abwechslungsreich und vielfältig. In den trockenen und sandigen Küstenebenen wachsen nur wenige Gräser und Sträucher. In den Regenwaldregionen findet man hingegen eine große Fülle an Pflanzen. Vertreter dieser Vegetationen sind unter anderem Kautschuk- und Mahagonibäume, Zedern und Vanillepflanzen. Im Hochgebirge liegt auf Grund der natürlichen Bedingungen nur eine spärliche Pflanzenvielfalt vor. Hier wachsen hauptsächlich Trockenpflanzen (Xerophyten), wie etwa Kakteen und Mesquiten.

Ebenso wie die Flora hat auch die Tierwelt Perus eine große Vielfalt zu bieten. In der Küstenebene und auf den Küsten vorgelagerten Inseln leben Möwen und Seeschwalben, Eidechsen, Skorpione, Robben und Pinguine. In den peruanischen Küstengewässern findet man unter anderem Sardinen, Hummer und Makrelen. Tiere der fruchtbareren Regionen im Osten sind beispielsweise Gürteltiere, Alligatoren, Jaguare, Pumas, Papageien und Flamingos. Das Nationaltier Perus, den roten Felsenhahn (Rupicola peruviana), findet man im Manu-Nationalpark.

Städte:
Die größten Städte sind Lima (7.363.069 Einw.), Arequipa (860.000), Trujillo (861,044), Chiclayo (634,600), Callao (824.329) und Iquitos (400.000).

Geschichte

Peru ist ein Land mit Jahrtausende alten prä-inkaischen Kulturen. Die ersten Einwanderer kamen etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. in das heutige Peru. Etwa 4.000 v. Chr. begannen Ackerbau und Viehzucht. Die früheste heute noch erkennbare Hochkultur war die der Chavín de Huántar, die von ungefähr 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. An der Küste entstanden im Bewässerungsgebiet der Andenflüsse im ersten Jahrtausend n. Chr. differenzierte Kulturen wie die der Moche in der Region um Lambayeque. Vor dem Inkareich war Chanchan als Hauptstadt der Chimú eine Großstadt mit entwickelter städtischer Kultur.

Das Reich der Inka entstand um 1200 und umspannte bis 1532 große Teile der heutigen Staaten Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Die auf den Hochebenen Perus gelegene Stadt Cuzco war die Hauptstadt des Inka-Reiches.

Die Spanier eroberten ab 1532 dieses Land und gründeten für die spanische Krone das Vizekönigreich Peru, das auf seinem Höhepunkt vom heutigen Panama bis zum äußersten Süden des Kontinents reichte.

1821 wurde das Land durch José de San Martín und Simón Bolívar befreit und erhielt seine Unabhängigkeit. Rebellionen und Bürgerkriege verhinderten jedoch die Entwicklung eines modernen Staates.

Das heutige peruanische Nationalwappen wurde offiziell am 25. Februar 1825 durch Gesetz des Nationalkongresses festgesetzt. Die Zeichnung stammt vom Parlamentarier José Gregorio Paredes.

1879 brach der Salpeterkrieg aus, weil sich Bolivien und Chile seit der Unabhängigkeitserklärungen beider Länder durch O'Higgins in Chile 1817 und Bolivar in Bolivien 1825 über die Region Antofagasta gestritten hatten. Peru besaß mehrere Guano- und Minenunternehmen im umstrittenen Gebiet, Bolivien bot Peru im Falle eines Bündnisses wirtschaftliche Privilegien in Antofagasta an. Außerdem sah Peru seine politische und wirtschaftliche Vormachtstellung, die das Land aus Kolonialzeit als ehemaliges Vizekönigreich Spaniens übernommen hatte, durch Chile im Südpazifik gefährdet. 1874 wurde mit Bolivien ein Geheimpakt gegen Chile geschlossen. Diese Allianz konnte jedoch den Sieg Chiles nicht verhindern. Bolivien zog sich 1880 nach mehreren verlorenen Schlachten aus dem Krieg zurück und verzichtete vollständig auf seinen Anspruch auf die Region Antofagasta. Chile war inzwischen nordwärts in die peruanische Region Tarapaca einmarschiert und bot Peru den Waffenstillstand und einen Friedensvertrag an. Peru weigerte sich jedoch, Tarapaca an Chile abzutreten. Chile startete in den folgenden Jahren einen Invasionskrieg, und marschierte 1881 nach der Zerstörung des peruanischen Heeres in die Hauptstadt Lima ein. Die offizielle Regierung wurde aufgelöst, und der chilenische General Patricio Lynch wurde als Gouverneur des Landes eingesetzt. Jedoch waren einige peruanische Generäle wie Miguel Iglesias und Andres Caceres entkommen und versuchten, aus der östlichen und nördlichen Sierra einen organisierten Guerillakrieg zu führen, mit eher zweifelhaftem Erfolg. Caceres schaffte es im Juli 1883 noch, eine konventionelle Division von 1500 Mann zu stellen, um einen letzten Befreiungschlag anzustreben. Allerdings wurden die letzten Hoffnungen in der Schlacht von Huamachuco vom chilenischen Colonel Alejandro Gorostiaga zerstört, der Krieg war endgültig verloren. Im Friedensvertrag von Ancon im Oktober 1883 wurde das Ende des Krieges besiegelt, Tarapaca und Tacna wurden an Chile abgetreten, und das chilenische Heer zog sich aus Peru zurück.

Zwischen 1968 und 1980 regierte eine Militärjunta das Land und versuchte, durch Boden- und Wirtschaftreformen ein sozialistisches System zu etablieren. 1980 übernahm der 1968 gestürzte Fernando Belaúnde Terry als gewählter Präsident erneut die Macht und übergab die verstaatlichten Unternehmen wieder in Privatbesitz.

In den 1980er-Jahren begann die linksgerichtete Guerilla-Organisation Sendero Luminoso ("Leuchtender Pfad") einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung. Beide Seiten verübten grausame Massaker an der Zivilbevölkerung, um diese zu disziplinieren. Die Aktivität der Sendero Luminoso dauerte bis in die 1990er-Jahre. Die andere linke Guerilla des Landes, Movimiento Revolucionario Túpac Amaru, lehnte Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ab.

Infrastruktur

Die wichtigsten Verkehrswege für das Land sind die Panamericana und die Seewege nach Nordamerika, Ostasien und Europa.

Peru besitzt 3.462 km Eisenbahnstrecke, 72.900 km Straßen und 254 Flughäfen.

Durch die extrem großen Höhenunterschiede der Anden bestehen größere infrastrukturelle Probleme vor allem entlang der West-Ost-Achse. Dies zeigt sich am geringen Anteil der gepflasterten Autostraßen, der gerade einmal 9.331 km bzw. 13 % beträgt. Dadurch verstärkt sich der periphere Charakter der Selva-Region, die kaum besiedelt ist, was wiederum bedeutet, dass die Landbevölkerung in diesen Gebieten nicht von dem wirtschaftlichen Aufschwung der Küstenregionen profitiert.

Machu Picchu

Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt (13° 09' S, 72° 30' W) der Inka, die in 2.360 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal in 120 km Entfernung von Cusco (Peru) liegt. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge von Pachacútec Yupanqui, einem Herrscher der Inka um 1450. Pachacútec Yupanqui regierte von 1438 bis 1471. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen war die Stadt für die spanischen Eroberer im Jahre 1532 unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen. Die Stadt umfasste mehr als 200 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftlichen Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. So wurde die Stadt, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, nach einem der nahe gelegenen Berggipfel benannt, zwischen denen die Ruinenstadt liegt: Teile der Stadt, die für die Landwirtschaft genutzten Terrassen, liegen am Fuße des "alten Gipfels" (Quechua: Machu Picchu); hinter dem anderen Ende der Stadt ragt der "junge Gipfel" (Quechua: Huayna Picchu) zuckerhutförmig in den Himmel.

Entdeckt wurden über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten (angeblich mehr als 80 % davon weiblich, aber neuere Untersuchungen haben eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter gezeigt). Aufgrund dieser Entdeckung entstand zunächst die Theorie von einer Zuchtstätte der Inkas. In neuerer Zeit wird diese Theorie nicht mehr unterstützt. Vielmehr wird angenommen, dass Machu Picchu zu Zeiten der spanischen Eroberung bereits verlassen und bei den Indios in Vergessenheit geraten war. Heute schätzt man, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 700 Menschen beherbergte und versorgen konnte.

Die Chronik von Antonio Altamirano, ein spanischer Conquistador, der 1555 starb, weist auf den spanischen Soldaten Miguel Rufino aus Burgos hin, der die Inkaprinzessin Accla Gualca aus den Händen mordender Spanier rettete. Accla Gualca floh zusammen mit Rufino nach Macchupicchu, das zu dieser Zeit bewohnt war. Beide mussten vor der Amauta (städtische Gesetzlichkeit bei den Inka) schwören, dass sie den Gesetzen Intis (Sonne) folgen würden und keinem Fremden von diesem heiligen Ort erzählen. Einige Zeit später wurde Rufino waffentechnischer Berater des Inca Manco, der sein Heer in Ollantaytambo zusammenzog, um Cusco zurückzuerobern. Dabei fiel Rufino.

Von Dr. John Rowe wurde ein spanisches Dokument von 1568 entdeckt, welches den Inca Yupanki als früheren Landeigentümer von Picho (Picchu) bezeichnet. Dasselbe Dokument führt aus, dass hier angebaute Produkte als Opfergaben verwendet wurden.

Zwei Dokumente, die der deutsche Ingenieur Christian Bues entdeckte, der sich im Urubambatal zu Vermessungsarbeiten niedergelassen hatte, bezeugen, dass 1614 auf dem Gebiet des Salkantay (Gebiet von Machu Picchu) ein Grenzkonflikt zwischen verschiedenen Landbesitzern ausbrach. Das Gebiet gehörte zu dieser Zeit dem Stamm der Cañaris, angeführt von Caciquen Don Francisco Poma Gualpa. Die Cañaris waren Nachfahren eines equadorianischen Volksstammes (siehe Cañar, die sich bis 1849 in der Gegend halten konnten und dann ausstarben. Es wird vermutet, dass die Cañaris die Wächter von Machu Picchu waren.

1657 pachtete der Augustinerorden vorübergehend das Land um Machu Picchu, ohne von den Ruinen selbst Kenntnis zu nehmen.

Das einzige gegenwärtig bekannte Dokument über die legendäre Inkastadt ist eine Urkunde aus dem Jahre 1782, das von dem Geschichtsprofessor Jose Uriel Garcia entdeckt wurde. Auf Blatt 20 des handschriftlichen Protokolls wird ersichtlich, dass Machu Picchu und das umliegende Land von dem Kommandanten Marcos Antonio de la Camara y Escuerdo für 450 Pesos gekauft wurde. Notariell wurde dies vom Notar Ambrosius de Lira beglaubigt. Aus dem Dokument geht hervor, dass der Name der Stadt Machupicchu war. Erst Bingham (siehe unten) schuf - bewusst oder unbewusst - das Geheimnis um den wahren Namen der Stadt.

Der Italiener Antonio Raimondi veröffentlichte 1865 eine Landkarte, auf der Machupicchu eingetragen und namentlich gekennzeichnet war.

1875 drang der Franzose Nicolas Wiener bis zu den Inka-Ruinen in Ollantaytambo vor, wo er von Indigenas Hinweise erhielt, dass es weitere Ruinen bei „Matcho Picchu“ geben soll. Durch das unwegsame und nahezu undurchdringliche Urumbambatal kämpfte sich Wiener bis in die Nähe des heutigen Machupicchus vor, scheiterete aber kurz vor dem Ziel an einem Erdrutsch.

Seit 1894 war der Name Machupicchu, zumindest bei den Campesinos im Urubambatal allseits bekannt. Don Luis Bejar Ugarte ließ sich im gleichen Jahrvon Augustin Lizarraga nach Machupicchu führen, der 17 Jahre später auch unter Hiram Binghams (siehe unten) Mannschaft war. Lizzarga und Ugarte entdeckten dabei auch einen Tunneldurchbruch aus der Inkazeit, welcher den Rio Urubamba unterquerte. Wiedergefunden wurde dieser Tunnel vom Ingenieur Osvaldo Paez Patiño im Jahr 1930.

Als 1895 ein Maultierpfad entlang des Rio Urubamba gesprengt wurde, war in Cusco Machupicchu in aller Munde. Am 14.Juli 1901 kehrte Lizzarga, zusammen mit seinen Freunden Don Enrique Palma aus San Miguel und Gavino Sanchez von der Hacienda Collpani, zur Inkastadt zurück. Sie ritzten ihre Namen auf die Mauer des königlichen Palastes ein. Zu dieser Zeit wohnte der Indigena Anacleto Alvarez im Gebiet von Machu Picchu. Er hatte die Terassen gepachtet.

Einige Wochen vor Binghams Expedition im Jahre 1911 stieß der US-Amerikaner Alberto Giesecke, zusammen mit Don Braulio Polo y la Borda, der von Indigenas von der Stadt wusste, bis zum Fuß des Machupicchu vor. Sie mussten allerdings aufgrund eines Unwetters umkehren. Gieseckes Wissen und Erfahrungen waren dann dei Grundlage für Binghams Expedition.

Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 70 km weiter entfernt im Dschungel liegt.

In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete.

Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Des Weiteren sagen die Einheimischen, dass Bauern Machu Picchu schon 1901 entdeckten und Bingham nur der Nutznießer und die Entdeckung kein Zufall war.

Die UNESCO erklärte Machu Picchu 1983 zum Welterbe.

Tourismus:
Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika. Täglich besuchen durchschnittlich etwa 2.000 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher, um das Kulturerbe nicht zu gefährden.

Da sich die Inkastadt in einem schwerzugänglichen Gebiet befindet und es keine Straßen dorthin gibt, wurde eine Bahnlinie von Cusco bis nach Aguas Calientes, einem Dorf am Fuße des Berges von Machu Picchu, gebaut. Machu Picchu ist am bequemsten von Aguas Calientes aus zu erreichen: Vom Zentrum in Aguas Calientes fährt ein Bus die gut 8 km lange Serpentinenstrecke zur Zitadelle Machu Picchu hinauf. Diese Strecke kann man aber auch zu Fuß zurücklegen, kleine Fußwege mit Stufen führen an den Serpentinen hoch. Am Ende der Serpentinen, im unmittelbaren Eingangsbereich von Machu Picchu, befindet sich zudem das Hotel "Sanctuary Lodge", das – wie die Bahnlinie – der englischen Hotelkette "Orient Express" gehört. Wer Machu Picchu auf authentischem Wege erreichen will, der kann über den Inkatrail (camino inca), eine mehrtägige Wanderung über mehrere hohe Pässe vom Urubambafluss (klassisch ab km 88, Variation ab km 82 der Bahnlinie nach Aguas Calientes), nach Machu Picchu gelangen, wobei er hierbei durch das für Machu Picchu errichtete Sonnentor gehen muss, welches in unmittelbarer Nähe zu den Ruinen der Siedlung liegt. Der ständig wachsende Tourismus belastet die Umwelt sehr. Die UNESCO wehrt sich daher vehement gegen den geplanten Bau einer Seilbahn von Aguas Calientes hinauf nach Machu Picchu, deren Fertigstellung den Touristenstrom weiter ansteigen ließe und außerdem die Erdrutschgefahr erhöhen würde. Am 10. April 2004 forderte ein Erdrutsch, der auch die Bahnlinie teilweise lahmlegte, elf Menschenleben. Durch einen weiteren Erdrutsch am 14. Oktober 2005 wurde die Bahnlinie auf einer Strecke von 400 Metern erneut verschüttet.

Politik

Politik:
Die Regierung ist repräsentativ, dezentralisiert und nach dem Prinzip der Gewaltenteilung aufgebaut. Zu den vorrangigen Interessen des Staates gehören die Verteidigung der staatlichen Souveränität, der Schutz der Bevölkerung vor Bedrohung ihrer Sicherheit sowie die Förderung des Allgemeinwohls. In der Realität jedoch bestehen trotz einiger außenwirtschaftlicher Erfolge gravierende politische, soziale und wirtschaftliche Probleme.

Politische Reform noch nicht gefestigt:
Obwohl sich Peru seit 1980 als Präsidialrepublik bezeichnet, ist der Demokratisierungsprozess bis jetzt wenig gefestigt. So konnte die Internationale Förderung für Menschenrechte während der Wahlkampagnen im Jahr 2000 erhebliche Unregelmäßigkeiten feststellen. Zur Finanzierung der Wahlkampagnen wurden Steuergelder verwendet und auch das Militär war nicht nur als neutraler Beobachter vor Ort. Zudem ist die angestrebte Dezentralisierung und Regionalisierung des Landes bisher nicht über Ansätze hinweg gekommen. Die staatlichen Einkünfte fließen weiterhin nach Lima und werden von den dortigen staatlichen Organisationen den einzelnen Gemeinden zugeteilt. Von der angestrebten Dezentralisierung verspricht sich der Staat eine Entlastung der Zentralregierung und durch die regionale Unabhängigkeit einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Aufgabe des Präsidenten:
Nach der Verfassung von 1993 wird alle fünf Jahre ein Staatspräsident vom Volk gewählt, der nicht wiedergewählt werden kann. Alejandro Toledo Manrique von der Partei Perú Posible ist seit 2001 der aktuelle Präsident der Republik Peru. Zu den weitreichenden Aufgabengebieten des Präsidenten gehören die Vertretung des Staates nach innen und außen, die Führung der allgemeinen Regierungspolitik, die Einberufung der Wahlen zum Amt des Präsidenten und des Kongresses sowie die Erfüllung und Wahrung der Verfassung und der Gesetze. Toledo konnte bisher die hohen Erwartungen der Bevölkerung nicht erfüllen. Es lassen sich noch keine messbaren Erfolge bei der Bekämpfung der gravierenden Arbeitslosigkeit und der Armut feststellen.

Wahlen in Peru:
Am 8. April 2001 wurden Präsidentschafts- und Kongresswahlen abgehalten. Alejandro Toledo, hartnäckiger Widersacher Alberto Fujimoris, gelang es, 36,51 % der Stimmen auf sich zu vereinigen, gefolgt überraschenderweise vom Ex-Präsidenten Alan García (25,78 %) und der Kandidatin der rechtsstehenden Christlichen Volkspartei PPC, Lourdes Flores Nano (24,30 %). Aus diesem Grunde wurde am 3. Juni 2001 eine Stichwahl zwischen Toledo und García abgehalten. In einem dramatischen Ausgang besiegte der aus armen Verhältnissen stammende Toledo seinen Kontrahenten García mit 6 Prozentpunkten Unterschied. Die Partei Toledos, Perú Posible, hat sich als eine politische Alternative etabliert. Im Kongress hat Perú Posible 45, die APRA 26, Unidad Nacional 17 und FIM 11 der 120 zur Verfügung stehenden Sitze erhalten. Der Wahlsieger hat die Unterstützung des FIM (11), der Volksaktion AP (3), SOMOS PERU (4), UPP (6) und Renacimiento Andino (1) erhalten, womit die Regierungspartei eine Mehrheit von 70 Sitzen im Kongress besitzt. Toledo musste auf die wachsende Kritik seiner Regierung mehrmals mit einer Kabinettumbildung reagieren (zuletzt im August 2005, nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Ferrero). Hervorzuheben sind die Benennungen von Kuczynski als Finanzminister (im 1. Regierungskabinett Toledos bereits Finanzminister) und von Carlos Ferrero als Premier, das Ausscheiden von Jaime Quijandra und Silva Ruete sowie die Ernennung von Fernando Olivera zum Außenminister, was den Rücktritt Ferreros auslöste.

Bei den Kommunal- und Regionalwahlen von November 2002 gelang es der APRA, die erste politische Kraft im Lande zu werden. In 12 der 25 Regionen und in 10 Großstädten des Landes stellt nun die APRA die politischen Spitze.

Wahlen 2006:
Am 9. April 2006 fanden die Präsidentschaftswahlen statt. Nach Auszählung von rund 85 Prozent der Stimmzettel erhielt Ollanta Humala 30,9 Prozent der Stimmen. Ihm folgt mit 24,7% der frühere Staatspräsident Alan García. Zu diesem Zeitpunkt auf Platz 3 (nur knapp 1% hinter García) liegt die rechtskonservative Lourdes Flores Nano, die noch vor wenigen Monaten als sichere Gewinnerin gehandelt wurde. Nur einige hundert Stimmen werden ueber die Reihung zwischen García und Lourdes entscheiden. Da keiner der Kandidaten über die notwendige absolute Mehrheit verfügt, wird es vorr. Mitte Mai eine Stichwahl zwischen Humala und - hoechstwahrscheinlich - García kommen.

Für das Parlament erhielt Humalas UPP 44 Sitze, Garcías APRA 35 Sitze. Das Mitte-rechts-Bündnis Nationale Einheit (Unidad Nacional) von Flores erhält 19 Mandate.

Machtgruppen im Land:
Die sich aus den Großgrundbesitzern des Hochlands und der Küste rekrutierende peruanische Elite hat über Jahrhunderte als Oligarchie das Land regiert, erst durch die Agrarreform von 1969 wurde ihr ihre Machtgrundlage entzogen. In den Jahren danach kamen neue Machtgruppen hinzu, die sich auf Industrie und Finanzaktivitäten konzentrierten, zu einem großen Teil europäischer Abstammung waren und vom Protektionismus des Staates lebten. Fujimoris Einstieg in die Politik und die konsequente Durchsetzung einer neoliberalen Wirtschaftspolitik auf südamerikanischem Boden führte zu einer Neustrukturierung des Machtblocks: Während manche Gruppen an Gewicht verloren, traten neue, wettbewerbsfähigere Gruppen auf. Heutzutage bestehen an die zehn ökonomische Gruppen, die einen starken Einfluss auf Wirtschaft und Politik ausüben.

Wirtschaft

Peru hat eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Dies hat dazu geführt, dass vor allem nordamerikanische Konzerne und europäische Firmen den Markt beherrschen. Teilweise ist der Zustand monopolartig. Erwähnt sei zum Beispiel die beherrschende Stellung spanischer Firmen im Telekommunikationsbereich.

Das Land ist reich an Bodenschätzen, vor allem Gold und Kupfer, die durch internationale Konsortien ausgebeutet und exportiert werden. Zusätzlich spielen die Fischerei und Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Neben Zuckerrohr wird viel Kaffee ausgeführt. Diese Produkte werden vor allem in den bewohnten Gebieten im Westen angebaut, in denen nur durch künstliche Bewässerung Landwirtschaft betrieben werden kann. Die großen Gebiete der Selva werden hingegen kaum landwirtschaftlich genutzt. Dort wird größtenteils Subsistenzwirtschaft betrieben. Angebaut wird auch der Kokastrauch, dessen Blätter von den Eingeborenen gewohnheitsmäßig gekaut werden. Die Anbaufläche dieser Pflanze beträgt ca. 121.000 ha, damit ist Peru der weltweit größte Kokaproduzent. Ungefähr 85% des Kokaanbaus sind für die illegale Produktion bestimmt. Die Erlöse aus dem illegalen Export übertreffen die des legalen bei weitem.

Die Industrie konzentriert sich auf die Küste und dort vor allem auf Lima. Die restlichen Gebiete sind, außer bei Bodenschätzen, untergeordnet.

Ökotourismus bietet sich an, da es viel unberührte Natur gibt, vor allem im Regenwald im Osten des Landes. Die Anden bieten Wanderungen bei Huaraz und Cuzco sowie Machu Picchu, eine der beliebtesten archäologischen Stätten Südamerikas. Auch der Titicacasee ist ein touristisches Highlight.

Das Land ist in einem dichten Straßennetz gut erschlossen, doch abseits der wichtigsten Verkehrsrouten sind die meisten Straßen nicht asphaltiert, rumplig und in der Regenzeit häufig unpassierbar. Auch die Gebirgslage und die großen Entfernungen können das Reisen auf dem Land beschwerlicher als in Europa machen.

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