Länderinfo - Uruguay

Länderinfo - Uruguay

Uruguay (amtlich República Oriental del Uruguay, deutsch: Republik Östlich des Uruguay) ist ein Staat in Südamerika. Uruguay grenzt im Norden an Brasilien, im Osten und Süden an den Atlantischen Ozean, im Westen (durch den Río Uruguay getrennt) an Argentinien und ist der kleinste spanisch-sprachige Staat in Südamerika.

Die erhofften Schätze, derentwegen der Río de la Plata seinen Namen - Silberfluss - erhielt, suchte man vergebens. Dafür entwickelten sich die von den Spaniern ausgesetzten Pferde und Rinder auf den weiten Grasfluren der Pampa zu großen Herden, die die Grundlage für den wirtschaftlichen Reichtum des Landes stellten.

Reise Bausteine zu Uruguay finden Sie hier .

Allgemeines

Sprache: Landessprache: Spanisch
Hauptstadt: Montevideo, 1.325.968 Millionen Einwohner
Ortszeit: MEZ -3 Stunden
Devisen: Währung: Uruguayischer Peso
Telefon:
Vorwahl von Deutschland nach Uruguay: 00598
Vorwahl von Uruguay nach Deutschland: 0049
Fläche: Total: 176.220 qkm
Bevölkerung: 3.314.466

Bevölkerung

Ethnisch setzt sich die Bevölkerung aus Nachkommen europäischer Einwanderer (88 %), Mestizen (8 %) und Nachkommen afrikanischer Sklaven (4 %) zusammen. Die europäischen Einwanderer kamen aus Spanien und zu einem großen Teil auch aus Italien, darüber hinaus auch aus deutschsprachigen Ländern. Die indianischen Ureinwohner (Charrúas, Guanaes, Yaros, Chanaes), welche als Jäger und Sammler lebten, sind im 19. Jahrhundert ausgerottet worden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Einwanderer auch aus den Nachbarstaaten Brasilien und Argentinien, wobei die Hauptgründe für die Emigration in den repressiven Regimes und der schlechten Wirtschaftslage in beiden Ländern lagen.

Sozioökonomisch ist Uruguay eines der lateinamerikanischen Länder mit dem größten Anteil der Mittelklasse an der Bevölkerung. Ein weitgehend europäisch beeinflusster Wohlfahrtsstaat sorgte bis Anfang der 1980er Jahre für einen relativ ausgeglichenen Lebensstandard, danach begann die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinanderzuklaffen.

Bevölkerungsverteilung:
Der größte Teil der Bevölkerung, nämlich 92%, lebt in Städten, davon über 40 % in der Hauptstadt Montevideo (fast 1,5 Millionen). In Montevideo und der Südhälfte des Landes leben sogar rund 75 % der Gesamtbevölkerung.
In den letzten beiden Jahrzehnten hat etwa eine halbe Million Uruguayer das Land in Richtung Argentinien (100.000-250.000), Brasilien (30.000-100.000), Spanien, die USA oder Australien verlassen.

Altersstruktur:
Aufgrund einer sinkenden Geburtenrate (1,4 %), einer steigenden Lebenserwartung (76,33 Jahre) und der Auswanderung (0,32 Auswanderer pro 1000 Einwohner) wird die schnelle Alterung der Gesellschaft zu einem Problem. Die Zuwachsrate der Bevölkerung liegt bei nur mehr 0,51 %.

22,9% der Einwohner sind unter 15 Jahre alt (davon männlich 399.409 / weiblich 386.136), 63,9% sind zwischen 15 - 64 Jahre alt (davon männlich 1.087.180 / weiblich 1.104.465) und 13,3% sind 65 und älter (davon männlich 185.251 / weiblich 269.491). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist 32,7 Jahre (Männer: 31,3 Jahre / Frauen: 34,2 Jahre). Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 76,33 Jahren (Männer: 73,12 Jahre / Frauen: 79,65 Jahre). (Stand 2006)

Sprache:
Spanisch ist die Amtssprache Uruguays, wobei die Umgangssprache als Río de la Plata-Dialekt bezeichnet wird. In der gesamten Nordhälfte des Landes, vor allem im Grenzgebiet zu Brasilien, ist der Einfluss des Nachbarlandes deutlich spürbar. Hier ist die Mischsprache Portuñol entstanden und verbreitet. Auch generell ist ein starker Einfluss des Portugiesischen auf das uruguayische Spanisch festzustellen. Dies macht sich in der Aussprache, in einer leicht veränderten Grammatik und im Vokabular bemerkbar. Aufgrund der Einwanderung haben auch noch Italienisch und Französisch eine gewisse Verbreitung.
Religion:
Seit 1916 herrscht Trennung zwischen Kirche und Staat, die Glaubensfreiheit ist in der Verfassung festgeschrieben. Die katholische Kirche als Institution hat - untypisch für Lateinamerika – relativ wenig Einfluss in der Gesellschaft. Etwa 74 % der Bevölkerung bekennen sich zum katholischen Glauben, 2 % zum Protestantismus, 2 % zum Judentum und 21 % gehören zu einer anderen oder gar keiner Religion.[[1]] Etwa die Hälfte der Bevölkerung übt die Religion nicht aus.

Deutsche in Uruguay:
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Deutsche nur vereinzelt ins Land. Etwa ab 1850 kauften sie in den südlichen und östlichen Landesteilen eine Reihe von Estancias auf, auf denen sie mit Erfolg Viehzucht und Ackerbau betrieben. An verschiedenen Stellen bildeten sich um diese kleine Streusiedlungen wie: San Juan (Departamento Colonia), Cardoso (Departamento Rio Negro), Santa Teresa (Departamento Rocha), Nuevo Berlin, Alemannia, Nueva Germania. 1857 entstand in Montevideo eine deutsche evangelische Kirchengemeinde mit eigener Schule. 1862-1863 kamen Schweizer aus den Kantonen Bern, St. Gallen, Appenzell und Luzern nach Nueva Helvecia in Südwest-Uruguay. Auch Badener und Elsässer vermehrten mit der Zeit den alten Stamm der Kolonisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden erneut viele Deutsche aus dem zerstörten Mutterland und aus den Vertreibungsgebieten hier eine neue Heimat.

In Uruguay leben derzeit etwa 10.000 Deutsche; davon ca. die Hälfte Doppelstaatler, hinzukommen etwa 40.000 Deutschstämmige. Damit stellen die Deutschen eine der stärkeren Einwanderergruppen, wenn auch in weitem Abstand zu Spaniern und Italienern. Deutsche Einwanderer haben seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wichtige Beiträge zur Entwicklung Uruguays geleistet, wodurch eine feste Beziehung gegenseitiger Achtung und Freundschaft entstanden ist. Ab 1935 bot Uruguay vielen deutschsprachigen Juden Zuflucht.

Führende Kräfte der uruguayischen Gesellschaft verfügen über gute Deutschland-Kenntnisse. Deutschland wird in zunehmendem Maße als wichtiger Teil der Europäischen Union wahrgenommen.
Den bisherigen Höhepunkt der guten bilateralen Beziehungen stellt der Besuch von Bundespräsident Rau Ende November 2003 dar, der erste eines deutschen Staatsoberhauptes in Uruguay.
In Uruguay besteht ein Goethe-Institut mit profiliertem Veranstaltungsprogramm und Deutschkursen. Es gibt eine deutsche Begegnungsschule, die seit über 140 Jahren besteht und heute von rund 1.200 Schülern (einschließlich Kindergarten) besucht wird. Mit Schuljahresbeginn 2002/2003 wurde neben der uruguayischen Hochschulreife modellhaft eine gemeinsame Hochschulreifeprüfung nach Abschluss der 12. Klasse eingeführt, die zum Hochschulzugang in beiden Ländern berechtigt. Wichtige Faktoren in den kulturellen Beziehungen sind darüber hinaus die Vereinigung ehemaliger Stipendiaten, Konzerte deutscher Orchester und Musiker; kleine deutschsprachige Schulen der Mennoniten im Landesinnern; die Waldorfschule in Montevideo und deutsche Klubs. Ein Kulturabkommen ist seit 8. Mai 1989 in Kraft.

Geographie

Uruguay ist nach Surinam das zweitkleinste Land Südamerikas. Mit rund 177.000 Quadratkilometern Fläche (davon rund 2.600 Quadratkilometer Wasserfläche) ist es aber immerhin halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Uruguay hat im Norden eine 985 km lange Grenze mit Brasilien und im Westen eine 579 km lange Grenze mit Argentinien. Die Küstenlinie hat eine Länge von 660 km.

Landschaftsbild:
Uruguay stellt die geographische Erweiterung der argentinischen Pampa dar. Der Süden des Landes ist daher nahezu flach, fällt allerdings an den Küsten steil ab. Entlang des Rio Uruguay gibt es ausgedehnte sumpfige Ebenen, welche häufig überschwemmt werden. Das Zentrum ist ein niedriges Tafelland, das in Hügelketten bis 501 m ü. M. ansteigt. Schichtstufen und Härtlinge verleihen dem Land einen insgesamt hügeligen Charakter. Die Küste ist im Südosten durch flache Strandseen und Niederungen stark gegliedert. Im Norden ist das Land mit Hügelketten bedeckt, etwa die Cuchilla de Haedo im Norden oder die Cuchilla Grande im Osten, die aber die Höhe von 600 m nicht überschreiten. Die höchste Erhebung Uruguays ist der Cerro Catedral mit 514 m ü. d. M., weitere Erhebungen sind der Cerro Ventana (420 m) und der Cerro Colorado (299 m), der niedrigste Punkt liegt auf Meereshöhe. Insgesamt ist das Land sehr flach, nur 10 % der Landesfläche liegen höher als 200 Meter über dem Meeresspiegel. Der Boden ist generell fruchtbar und wird deshalb fast überall für die Landwirtschaft genutzt. Wald hat nur geringe Verbreitung (ca. 5%).

Klima:
Das Klima ist im Norden subtropisch, im Süden gemäßigt. Dort ähnelt es den klimatischen Verhältnissen von Südfrankreich, Italien und Spanien, mit klar definierten Jahreszeiten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 17,5 °C. Der wärmste Monat ist der Januar mit 32 °C, während der Juni der kühlste Monat ist, mit durchschnittlich 6 °C. Im ganzen Land fällt Niederschlag das ganze Jahr über, durchschnittlich 1000 mm/Jahr, und bis zu 1400 mm/Jahr in den feuchtesten Gebieten im Norden. Das Winterhalbjahr ist generell trockener als das Sommerhalbjahr, der feuchteste Monat ist der März.

Die relative Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 70 % und 75 % landesweit und zeitlich mit 80 % im Juli und 65 % im Januar. Es ist häufig, dass die Luftfeuchtigkeit von 90 % zu Sonnenaufgang auf 45 % am Nachmittag fällt.

Im Winter wird das Land häufig von sehr starken, kalten Südwestwinden heimgesucht, die als Pamperos bekannt sind und die Küstenregionen des Landes verwüsten.

Obwohl die Niederschläge sich relativ gleichmäßig über das Jahr verteilen, so sind immer wieder extreme Unregelmäßigkeiten zu beobachten. Immer wieder gab es lange Trockenperioden, wie 1891-1894, 1916-1917, 1942-1943, 1964-1965 und 1988-1989, andererseits waren die Jahre 1914, 1959, 1983 oder 1992 extrem regenreich. Da es keine Berge gibt, die als natürliche Barriere fungieren könnten, ist das Land sehr anfällig für schnelle Klimaänderungen, speziell dann, wenn einer längeren Trockenperiode heftige Regenfälle folgen.

Wichtige Städte:
Montevideo, die Hauptstadt, ist mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern die einzige Großstadt und auch wichtigste Hafenstadt des Landes. Sie konzentriert nicht nur fast die Hälfte der Bevölkerung, sondern auch die Industrie und den Handel des Landes, so dass Uruguay scherzhaft oft als „eine Stadt mit ein paar Bauernhöfen im Hinterland“ bezeichnet wird. Montevideo ist auch ein Zentrum der lateinamerikanischen Politik (Montevideo ist Sitz von ALADI und des Sekretariats von Mercosur). Die Stadt gilt außerdem als sehr sicher (laut Statistiken ist Montevideo nach Tokio die zweitsicherste Metropole der Welt). Um den Titel der - mit Abstand - zweitwichtigsten Stadt wetteifern die an der Grenze zu Argentinien am Río Uruguay gelegenen Städte Salto (98.000 Einwohner) und Paysandú (77.000 Einwohner). Beide Städte sind durch die Agrar-Industrie geprägt, Salto hat zudem Anteil an dem bedeutenden Wasserkraftwerk Salto Grande.

Weitere Städte sind Las Piedras (69.222 Einwohner), Rivera (64.426 Einwohner), Maldonado (54.603 Einwohner), Tacuarembó (51.224 Einwohner) und Melo (50.578 Einwohner).

Der bekannteste Badeort des Landes ist Punta del Este, etwa 120 km östlich von Montevideo gelegen. In den Hochsommermonaten Dezember bis Februar ist die Stadt der Treffpunkt der mondänen südamerikanischen Welt. In diesen Monaten schwillt die Einwohnerzahl von 30.000 auf über 200.000 Menschen an. Es finden internationale Segelregatten, Modeschauen und Marathonläufe statt.

Flüsse und Gewässer:
Das Land ist sehr wasserreich. Das Gewässernetz lässt sich in zwei große Becken unterteilen: das Innen- und das Atlantikbecken. Das Atlantikbecken wird durch relativ kurze Flüsse gespeist, die in das Meer münden. Es lässt sich seinerseits in zwei Becken unterteilen: das Rio de la Plata (im Westen) und das der Merin-Lagune (im Osten). Das Innenbecken besteht aus Wasserläufen, die in den Uruguay münden. Sein wasserreichster Nebenfluss, der Rio Negro, fließt von Ost nach West durch das Land und bildet seinerseits ein großflächiges Becken.

Der größte Fluss ist der Río Uruguay, der insgesamt 1.790 km lang ist, im südbrasilianischen Küstengebirge entspringt und zusammen mit dem Río de la Plata die Westgrenze des Landes bildet. Alle Flüsse münden in den Fluss, den Grenzfluss zu Argentinien. Wichtigster Zufluss ist der Río Negro, der auf 750 km Uruguay von Nordost nach Südwest durchquert und in der Landesmitte zum 1.140 km² großen See Rincón del Bonete aufgestaut ist. Dieser Stausee entstand durch die Errichtung des Staudammes am Río Negro zur Gewinnung elektrischer Energie. Er liegt auf halber Strecke des Flusslaufes, hinter dem 1945 fertig gestellten Dr.-Gabriel-Terra-Damm. Der Río de la Plata mündet in den Atlantischen Ozean. Es handelt sich hierbei um den größten Mündungstrichter der Welt. Der Río Uruguay ist entlang der ganzen Westgrenze des Landes schiffbar. Er versorgt, vor allem durch zwei große Stauseen (Rincón del Bonete und Paso del Palmar), das ganze Land mit Trinkwasser. Weitere wichtige Seen sind der Laguna Merin im Osten des Landes und der Embalse de Salto Grande (Fläche: 783 km²). Doch der Wasserreichtum Uruguays ist nicht nur überirdisch zu finden. Das Sandsteinlager Botucatu, das sich unter dem Boden Uruguays, Nordargentiniens, Paraguays und Südbrasiliens erstreckt, enthält schätzungsweise 37.000 Kubikkilometer Grundwasser, eine der größten Reserven der Welt.

Im Oktober 2004 hat eine Volksabstimmung in Uruguay gesiegt und damit das Recht auf Wasser in der Verfassung verankert. Diese muss geändert werden und fortan eine Garantie enthalten, dass der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ein grundlegendes Menschenrecht ist und vom Staat als öffentliche Dienstleistung gewährleistet werden muss. Uruguay ist damit das erste Land der Welt, in dem das Recht auf Wasser durch Plebiszit Verfassungsrang erhielt.

Bodenschätze:
Uruguay ist relativ arm an Bodenschätzen, verfügt über keine eigenen Erdölvorkommen und auch Minerallagerstätten sind nur vereinzelt anzutreffen. Abgebaut werden Granit, Kalk, Marmor und Gold; kleine Vorkommen an Eisenerz, Uran, Mangan, Kupfer und Blei sind zwar nachgewiesen, werden aber nicht gefördert.

Umweltpolitik:
Die Umweltpolitik ist auch mit dem 1991 gegründeten Ministerium für Wohnungsbau, Landesplanung und Umwelt nur langsam vorwärts gekommen. Problematisch sind unter anderen die Verunreinigung der Flüsse, die wachsende Erosion des Bodens und der fehlende Abfallkreislauf. Besonders der geplante Bau von zwei Papierfabriken am Lauf des Río Uruguay, hat zu heftigen Demonstrationen und diplomatischen Verwicklungen mit Argentinien geführt.

Flora und Fauna:
Von den einst mächtigen, undurchdringlichen Buschwäldern sind nur noch wenige Restbestände erhalten. Die Waldstücke, meist am Unterlauf der Flüsse, nehmen heute insgesamt nur 5% des Staatsgebietes ein. Charakteristisch für die in Uruguay vorherrschende Form der Vegetation sind hohe Präriegräser. Zu den einheimischen Hartholzbäumen gehören Urunday, Lapacho, Carob, Quebracho, Jacaranda, Weiden und Akazien. Andere Blütenpflanzen sind Immergrün, Mimosen, Rosmarin und Kapokbäume. Palmen gedeihen im Südosten und in den Tälern der zentralen Region sowie im Norden Uruguays. In den Küstengebieten sind zum Schutz gegen das weitere Vordringen des Sandes Kiefern und Eukalyptusbäume angepflanzt worden. Die weit verbreiteten Zypressen, Eichen, Zedern, Maulbeer- und Magnolienbäume sind ebenfalls von außerhalb eingeführt worden.
Die Bestände von Pumas, Robben, Tapiren und Nandus sind heute stark zurückgegangen. Hirsche, Wildschweine, Otter (darunter die bis zu 2,20 m langen, vom Aussterben bedrohten Riesenfischotter), Füchse, Wildkatzen, Gürteltiere, Ameisenbären und verschiedene Nagetiere gehören zu den häufigsten Säugetieren. Unter den Vogelarten sind Geier, Kanincheneulen, Truthühner, Sittiche, Kardinäle, Kolibris, Schwäne (auch die sehr seltenen schwarzhalsigen Schwäne) und Wildenten erwähnenswert. Zur Reptilienfauna gehören Echsen, Schildkröten und Klapperschlangen. Das Verbreitungsgebiet der Alligatoren ist auf den oberen Flusslauf des Uruguay beschränkt. Uruguay verfügt (nach Alaska) über die zweitgrößte Kolonie von Seehunden und Seelöwen, welche auf der Isla de Lobos (= Robbeninsel, vor Punta del Este gelegen) beheimatet ist. Auch Wale und Delphine werden gesichtet; Haie auf hoher See, jedoch nie in Küstennähe.

Geschichte

Es wird vermutet, dass das Gebiet des heutigen Uruguays seit etwa 7000 v. Chr. durch Menschen besiedelt wurden, die nomadisch in kleinen Gruppen lebten. Das erste Volk, welches sich als solches herauskristallisierte, waren die Charrúas.

Um 1516 entdecken die Spanier das Land. Die erste ständige Ansiedlung auf dem Gebiet des heutigen Uruguay wurde 1624 von den Spaniern in Soriano (am Río Negro) gegründet. Die nächsten Jahre waren ein ständiger Kampf gegen die Portugiesen, die das Gebiet ebenfalls beanspruchten. 1726 wird Montevideo gegründet.

Das frühe 19. Jahrhundert war vor allem von Kämpfen gegen die Argentinier und Brasilianer geprägt, die das Land annektieren wollten. Außerdem wurden in dieser Zeit die letzten Charrúas ausgerottet.
Nachdem das Land unabhängig geworden war, begann eine Zeit der Bürgerkriege zwischen den Colorados unter José Fructuoso Rivera und den Blancos unter Manuel Oribe. Als 1864 die mit Paraguay verbündete Blanco-Regierung Uruguays von den Colorados unter mithilfe Brasiliens gestürzt worden war, erklärte Paraguays Präsident Francisco Solano López Brasilien den Krieg. Das Ergebnis war der „Dreibund-Krieg“ („Guerra de la Triple Alianza“), welcher fünf Jahre später mit einer Niederlage Paraguays endete. Gleichzeitig zu diesen Entwicklungen gab es einen großen Strom von Immigranten, vor allem aus Europa, die sich in Uruguay niederließen. Es kam zu einer Modernisierung des Agrarsektors und mit Hilfe europäischen Kapitals einer Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere des Verkehrs- und Dienstleistungssektors.

Das 20. Jahrhundert begann mit einer Phase der Demokratisierung und Prosperität. Politisch wichtigster Mann war José Batlle y Ordóñez, der den uruguayischen Sozialstaat schuf. Ab 1959 kam es zu großen wirtschaftlichen Problemen, welche dazu führten, dass sich eine Stadtguerilla gründete. Am 27. Juni 1973, inmitten einer Wirtschaftskrise mit hoher Inflation, entschloss sich das Militär zur Schließung des Kongresses und zur Übernahme der Macht. Erst 12 Jahre später kehrte das Land zur Demokratie zurück, als im Februar 1985 Präsidentschaftswahlen stattfanden, der Wahlsieger war Julio María Sanguinetti von den Colorados.
Am 31. Oktober 2004 wurde mit Tabaré Vázquez der erste Kandidat einer linksgerichteten Partei in Uruguay zum Präsidenten gewählt.

Infrastruktur

Uruguay verfügt über 2.073 km Eisenbahnschienen, 8.983 km Straße (davon 8,081 km befestigt bzw. asphaltiert), 1.600 km schiffbare Wasserwege (davon das meiste auf Flüssen) und 9 Häfen (davon sind die wichtigsten Colonia del Sacramento, Fray Bentos, Montevideo, Paysandú und Punta del Este). Es gibt 64 Flugplätze, davon haben 14 asphaltierte Landebahnen.

Verkehrswesen:
Straßenverkehr:
Es gibt Planungen für eine 40 Kilometer lange Brücke, welche die Stadt Colonia del Sacramento in Uruguay mit Buenos Aires in Argentinien verbinden soll. Diese Brücke, die eine der längsten in der Welt wäre, soll durch private Investitionen errichtet werden. In einem noch früheren Planungsstadium befindet sich eine Autobahnverbindung zwischen der Stadt São Paulo in Brasilien und Buenos Aires, die auch durch Uruguay führen soll. Auch diese Straßenverbindung soll privat finanziert werden, die privaten Investoren bekommen das Recht, Maut zu erheben. Auf dem Land gibt es immer noch viele unbefestigte Schotterpisten, die teilweise sehr schlecht befahrbar sind. Die Ampelanlagen sitzen dort nicht, wie in Europa, vor der kreuzenden Querstraße, sondern dahinter - genau wie in den USA oder im Nachbarland Argentinien.

Generell fahren die Uruguayer verglichen mit deutschen Verhältnisse etwas unkonventionell. Obwohl es die Rechts-vor-Links-Regelung gilt, hat eher das Recht des Stärkeren oder des Schnelleren Geltung, wodurch sich gerade LKW, Busse und große Limousinen ihr eigenes Vorfahrtsrecht erzwingen. Selbst auf den autobahnähnlich ausgebauten Schnellstraßen kreuzen gelegentlich Kinder auf Mofas und viehtreibende Gauchos die Straße, weil viele kleine Ortschaften in Autobahnnähe über eine Art Feldweg die Zufahrt zur Autobahn oder zu den dahinter liegenden Ortschaften erhalten. In Uruguay sind, besondern in den ärmeren ländlichen Regionen, noch sehr viele alte Kraftfahrzeuge unterwegs. Einen allzu strengen TÜV gibt es nicht und dementsprechend ist der Zustand vieler Kraftfahrzeuge. Viele Fahrzeuge sind zudem nicht haftpflichtversichert.

Das Hauptverkehrsmittel ist der Autobus. Zwei Busgesellschaften (CITA und U.C.O.T. verkehren landesweit, sie verbinden alle Städte des Landes und die Grenzübergänge nach Brasilien. Es gibt außerdem eine große Anzahl an regionalen Busgesellschaften wie Cota, Minuano, Nuñez, Sabelín und Intertur. Die Busgesellschaften verfügen über moderne und klimatisierte Fahrzeuge für den Überlandverkehr. Montevideo hat ein umfangreiches Busnetz. Einige Oberleitungsbusse verkehren in der Stadt und in den Vororten. In der Stadtmitte gelten Einheitsfahrpreise.

In allen Städten und an den Flughäfen gibt es Taxis mit Taxameter, Fahrer haben eine Preisliste. Jedes Gepäckstück kostet extra und von 24.00-06.00 Uhr wird ein Zuschlag berechnet. Innerhalb der Städte kann man Taxis stundenweise zum Pauschalpreis mieten.

Schienenverkehr:
Das Eisenbahnnetz ist in den letzten Jahrzehnten verkommen, mit der Ausnahme eines kleinen Netzes von Vorortbahnen in Montevideo sind alle Personenzüge im Jahre 1988 eingestellt worden. Das Verkehrsministerium von Uruguay hat jedoch im Jahr 2003 ein Revitalisierungsprojekt für das Eisenbahnnetz ausgeschrieben. Da keiner der Anbieter die Forderungen der Regierung erfüllen konnte, war die Ausschreibung letzten Endes erfolglos, es ist jedoch zu erwarten, dass ein neuer Versuch gestartet wird.

Flugverkehr:
Östlich von Montevideo befindet sich der internationale Flughafen Aeropuerto Internacional de Carrasco; die staatliche Fluggesellschaft PLUNA (Primera Línea Uruguaya de Navegación Aérea) bedient den inländischen Flugverkehr und bietet internationale Flüge in die Nachbarländer und nach Spanien an. Die Fluggesellschaft PLUNA ist 1995 teilweise privatisiert worden (49% des Kapitals wird von der brasilianischen Fluggesellschaft Varig gehalten). Es gibt einen weiteren internationalen Flughafen bei Punta del Este. Außerdem gibt es lokale bzw. regionale Flughäfen unter anderen in Colonia, Paysandú, Florida, Rocha, Salto, Rivera, Tacuarembó und Artigas.

Schifffahrt:
Die Schifffahrt konzentriert sich auf den Río Uruguay und den Río de la Plata; schiffbare Wasserstraßen umfassen eine Strecke von rund 1.600 Kilometern.
Uruguay ist zusammen mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Bolivien an einem Projekt zur Verbindung der Flüsse Río Paraguay und Paraná mit dem atlantischen Ozean beteiligt. Das Ziel dieses größten regionalen Integrationsprojekts in Lateinamerika ist es, die Produkte dieser Länder leichter in die Häfen von Argentinien und Uruguay transportieren zu können. Dieses Transportsystem wird eine Länge von etwa 3.500 Kilometern haben.

Telekommunikation, Post und Energie:
Die Zahl der Internetnutzer wird auf 400.000 geschätzt, es gibt 996.701 Telefonanschlüsse und 599.768 Mobiltelefone. Das Telekommunikationsnetz wurde im Jahr 2001 liberalisiert, lediglich Ferngespräche im Inland verblieben im Staatsmonopol. Vor allem auf Grund ihres politischen Einflusses dominiert die staatliche Telefongesellschaft ANTEL bis heute den Markt mit einem Marktanteil von 77 %.

Uruguay zählt zu den ganz wenigen Ländern mit einem digitalen Telefonnetz. In allen Orten mit mehr als 2000 Einwohnern sind sogar optische (Glasfaser-)Datenleitungen verlegt. Die Zahl der Telefon- und Internetanschlüsse pro Einwohner ist die größte von ganz Lateinamerika. Uruguay ist das führende Land Lateinamerikas in der Informationstechnologie.

Die Post in Uruguay ist relativ teuer und nicht immer zuverlässig. Wichtige Post sollte man als Einschreiben (certificado) verschicken.

Die Stromspannung beträgt 220 Volt (50 Hz). Für europäische Geräte sind Adapter nötig. Auf den Estancias im Landesinneren ist man nicht an das reguläre Stromnetz angeschlossen und versorgt sich über Generatoren und Windräder selbst.

Politik

Mit der Verfassung von 1967 wurde eine demokratische, rechtsstaatliche Präsidialrepublik verankert. Der Staatsaufbau ist zentralistisch, die 19 Provinzen (Departamentos) haben nur eine geringe Selbstverwaltung. Die Hauptstadt Montevideo, in der knapp die Hälfte der Uruguayer lebt, dominiert das wirtschaftliche und kulturelle Geschehen. Uruguay ist eine parlamentarische Demokratie, in welcher Parteienpluralismus herrscht.

Verfassung und Politisches System:
Die Verfassung von Uruguay (Text auf Wikisource) hat die Verfassung Spaniens zum Vorbild, wurde am 27. November 1966 verabschiedet und trat im Februar 1967 in Kraft. Am 27. Juni 1973 setzte die Militärregierung die Verfassung außer Kraft, sie scheiterte jedoch mit der Durchsetzung einer neuen Verfassung per Referendum am 30. November 1980. Seitdem gab es zwei Verfassungsänderungen, die jeweils bei Plebiszit angenommen wurden, und zwar am 26. November 1989 und am 7. Januar 1997.
Die Verfassung ist in 332 Artikel in 19 Sektionen gegliedert, dazu kommt eine Spezialsektion, die Übergangs- und Ausnahmeperioden (Disposiciones transitorias y especiales) regelt.

Wichtige Eckpunkte der Verfassung sind:

  • Souveränität (Soberano): Uruguay ist ein Einheitsstaat, der von keiner ausländischen Macht abhängt, pazifistisch ist und sich in die Organisationen von Lateinamerika (speziell wirtschaftlicher Natur) einbringt. Es herrscht Laizismus (Laico).
  • Rechte und Pflichten (Derechos y Deberes): Alle Bürger sind frei, haben die Pflicht zu wählen (ab 18 Jahren) und haben Recht auf Ehre, Freiheit, Sicherheit, Arbeit und Privateigentum (honor, libertad, seguridad, trabajo y propiedad). Alle Bürger sind vor dem Recht gleich. Es herrscht Presse-, Versammlungs- und Redefreiheit.
  • Staatsbürgerschaft (Ciudadanía): Jeder, der auf dem Gebiet Uruguays geboren wird, bekommt die Staatsbürgerschaft Uruguays. Jede Familie, die seit mehr als drei Jahren unbescholten in Uruguay lebt und über ein Mindestkapital verfügt, kann die Staatsbürgerschaft beantragen. Personen, die sich durch besondere Ehren (méritos relevantes) oder Verdienste um die Nation (servicios notables) auszeichnen, können ebenfalls die uruguayische Staatsbürgerschaft beantragen. Personen, die nicht frei denken können, sich einer schweren Straftat schuldig gemacht haben, die zum Exil verurteilt sind, sich unehrenhafter und ungesetzlicher Tätigkeiten schuldig gemacht haben oder die Organisationen angehören, die gewaltsam die Grundlagen des Staates zerstören wollen, kann die Staatsbürgerschaft entzogen werden.


In Uruguay herrscht Gewaltentrennung:

  • Die Exekutive ist auf den Präsidenten der Republik beschränkt. Dieser wird für einen Zeitraum von 5 Jahren gewählt. Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef (Premierminister).
  • Die Legislative wird durch ein Zweikammernparlament dargestellt. Es gibt eine Hauptversammlung (Asamblea General) mit 30 Senatoren und ein Repräsentantenhaus (Cámara de Representantes) mit 99 Abgeordneten. Die Mitglieder der beiden Kammern werden durch direkte und allgemeine Wahlen auf 5 Jahre gewählt.
  • Die Judikative liegt in den Händen des Obersten Gerichtshofes, dessen Mitglieder für eine Amtszeit von 10 Jahren durch die Hauptversammlung gewählt werden. Der Oberste Gerichtshof veröffentlicht die Gesetze (oder auch eine neue Verfassung) und ist die höchste rechtliche Instanz des Landes.


Regierung:
Bei den Wahlen am 31. Oktober 2004 erzielte die bisherige Opposition, das Mitte-Linksbündnis „Encuentro Progresista - Frente Amplio“ (EP-FA) als heterogener Zusammenschluss von Sozialdemokraten, Christdemokraten, Sozialisten, Kommunisten und ehemaligen Tupamaros 51% der Stimmen, auch im Senat und Abgeordnetenhaus gewannen sie die absolute Mehrheit der Sitze. Die Blancos konnten ihren Stimmenanteil von bisher 21,5% auf 34% steigern, während die Colorados (seit 2002 alleinige Regierungspartei) lediglich 10% der Stimmen verzeichnen konnten.

Seit 1. März 2005 wird Uruguay von Präsident Tabaré Vázquez regiert; er ist der erste Präsident seit über 150 Jahren, welcher weder der Partido Nacional noch der Partido Colorado angehört.

Parteienlandschaft:
Nach der Gründung des Staates Uruguay etablierte sich ein Zweiparteiensystem. Der konservativen Partido Nacional (früher Partido Blanco, dt.: Weiße Partei) stand die liberale Partido Colorado (dt.: Farbige Partei) gegenüber. Die Kommunistische Partei wurde 1985 legalisiert. Seit den frühen 1990er Jahren sind neue Parteien aufgetaucht und haben die Parteienlandschaft belebt.

Innen- und Außenpolitik:
Die wichtigsten Themen der uruguayischen Innenpolitik sind die glaubhafte Senkung und Stabilisierung der Inflation, die Senkung der Arbeitslosigkeit und der Auslandsverschuldung. Es gibt großen Reformbedarf in der Organisation des Staates, im Finanzsystem und in der Bildung. Das Land muss seinen außenpolitischen Standpunkt neu definieren und es braucht Impulse in Forschung und Entwicklung.

Uruguay ist Mitglied in zahlreichen internationalen Organisationen. So ist das Land Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Seit 1991 ist Uruguay Mitglied der Freihandelszone Mercosur, der außerdem Argentinien, Brasilien und Paraguay angehören.

Es gibt Grenzstreitigkeiten mit dem Nachbarn Argentinien um einige Inseln im Mündungsgebiet des Río Uruguay.
Mit dem Ziel einer stärkeren Integration Lateinamerikas ist Uruguay zusammen mit Argentinien, Venezuela und Kuba an dem Satellitensender teleSUR beteiligt, der im Juli 2005 seinen Sendebetrieb aufgenommen hat.

Zwischen Uruguay und der Bundesrepublik Deutschland besteht kein Auslieferungsabkommen.

Uruguay ist Mitglied bei den Vereinte Nationen (VN), den Internationaler Währungsfond (IWF), der Weltbank, den World Trade Organization (WTO), der Organisation amerikanischer Staaten (OAS), der Lateinamerikanischen Integrationsvereinigung (ALADI), der (Interamerikanischen Entwicklungsbank) (IDB), der Lateinamerikanische Wirtschaftskommission (CEPAL) und der MERCOSUR. Montevideo ist außerdem der Sitz von ALADI und des Sekretariats von MERCOSUR.

Rechtssystem:
Uruguay hat ein Rechtssystem, das auf dem Code Napoléon und dem spanischem Zivilrechtsystem beruht. Die oberste Instanz ist der Oberste Gerichtshof (Corte Suprema). Die Richter (fünf Mitglieder) des Obersten Gerichtshofes werden vom Präsidenten nominiert und auf 10 Jahre von der Vollversammlung gewählt. Unter dem Obersten Gerichtshof sprechen Appellations-, Departements- sowie Friedensgerichte Recht.

Die Regierung greift nicht in die Rechtsprechung ein. Die Justiz ist unabhängig und Korruption bei der Justiz ist, anders als in den Nachbarstaaten, kein großes Problem. Von Bürgern wie von ausländischen Investoren wird jedoch häufig beklagt, dass das Justizsystem in Uruguay sehr langsam arbeitet.

Militär:
Uruguay definiert sich als friedliches Land, dessen Armee nur für den Verteidigungsfall existiert. Das Militär hat eine Stärke von etwa 23.500 Mann, welches sich in ein Heer, einer Marine und einer Luftwaffe aufteilt. Das Verteidigungsbudget beläuft sich auf jährlich 181,5 Mio. Euro (Stand 2003) oder 2 % des BIP.

1.754 uruguayische Soldaten sind zurzeit an 11 Friedensmissionen der UNO beteiligt. Das größte Kontingent befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire), nämlich 1.549 Mann, wo die Soldaten einen Sektor des Landes kontrollieren. Außerdem sind 60 Soldaten auf dem Sinai stationiert.

Heer:
Das Heer (Ejército Nacional) hat etwa eine Mannstärke von 14.500 Mann und ist in vier Divisionen unterteilt. Sie ist ausgerüstet mit Panzern wie dem T-55 Tiran Panzer (15 Stück) und dem M41A1 Walker Bulldog Panzer (22 Stück), 15 BMP-1, 90 OT-64, 55 Thyssen-Henschel Condor, 15 M113A1 APCs, 15 EE-9 Cascavel und 16 EE-3 Jararaca.

Marine:
Die Marine (Armada Nacional) inklusive der Küstenwache (Prefectura Nacional Naval) hat eine Mannstärke von etwa 6.000 Mann. Sie ist ausgerüstet mit 3 Fregatten, 3 Patrouillen-Boote, 3 Minenräumern und anderen kleinen Booten. Zur Marine gehört auch ein Marine-Corps (Cuerpo de Fusileros Navales), welches in vier Brigaden (Kompanie-Stärke) unterteilt ist. Die Marine verwendet folgende Hubschrauber und Flugzeuge: T-34C Mentors, S-2 Trackers, Westland Wessex, Beech King Air 200 und British Aerospace Jetstream.

Luftwaffe:
Die Luftwaffe (Fuerza Aérea Uruguaya) hat eine Mannstärke von 3.000 Mann und ist ausgerüstet mit FMA IA-58 Pucará und Cessna A-37B Dragonfly. Als Trainingsflugzeuge werden verwendet: die Aermacchi SF-260, Beechcraft B-58 Baron und Pilatus PC-7. Als Transportflugzeuge werden verwendet: die Lockheed C-130B Hercules, Embraer EMB 110 Bandeirante, Embraer EMB 120 Brasilia, Casa C-212-200 Aviocar, Cessna 206H Stationair und Cessna T-41D Mescalero. Folgende Hubschrauber setzt die Luftwaffe ein: Bell UH-1H Iroquois, Bell 212, Eurocopter AS-365 N2 Dauphin und Westland HC-2 Wessex.

Sozialstaat und Gesundheitswesen:
Uruguay ist ein alter (Das Land war einer der ersten Wohlfahrtsstaaten Südamerikas), dicht ausgebauter bürokratischer Sozialstaat nach europäischem Vorbild mit traditionell hohem Anspruchsniveau, der seit Jahrzehnten nicht mehr hinreichend leistungsfähig und verarmt ist. Chancengleichheit ist im Grundsatz gegeben (wenn auch inzwischen auf vergleichsweise niedrigem Niveau). Sozialstaatliche Ansprüche werden grundsätzlich eingelöst, sind aber abgewertet. Eine zentrale Aufgabe der Politik ist der Umbau der schwerfälligen Mechanismen des hergebrachten Sozialstaats (z. B. beim Kündigungsschutz und der Neigung zur schnellen Frühverrentung, im privilegierten und überbesetzten öffentlichen Dienst) und die Modernisierung der Systeme, insbesondere der Arbeitslosen- und Sozialversicherung, auch aufgrund der demographischen Stagnation, der inzwischen wieder steigenden, um die 15%-Marke schwankenden Arbeitslosenrate und der Zunahme von informellen und rechtlich ungesicherten prekären und Teilzeit-Arbeitsverhältnissen.

Diese Reformen haben begonnen, unter anderem mit einer Teilprivatisierung der Sozialversicherung, sind aber noch nicht überzeugend vorangekommen. Die tief verwurzelte Anerkennung sozialer Ansprüche, Rechte und Verpflichtungen, der traditionelle sozialstaatliche Konsens und eingeübte Formen von Sozialpartnerschaft gehören zu Uruguays hoher und in Lateinamerika einmaliger Ausstattung mit „Sozialkapital“, die gewisse Mechanismen ebenso begünstigt hat wie die schnelle und überzeugende Rückkehr zur Demokratie. Wie in einigen europäischen Ländern reduzieren dieselben Errungenschaften aber auch das Reaktionsvermögen der privaten und öffentlichen Akteure in der Krise und verlangsamen das Tempo der neoliberal gerichteten Umsteuerung.

Die Gesundheitsfürsorge - und Vorsorge ist besser als in den meisten lateinamerikanischen Ländern, allerdings nimmt die Ärztedichte von Montevideo zum Landesinneren stark ab. Die öffentlichen Krankenhäuser in Uruguay sind kostenlos und ermöglichen so allen Bevölkerungsschichten eine medizinische Versorgung. Das Personal ist sehr gut ausgebildet, allerdings sind die Wartezeiten sehr lang. Private Krankenhäuser werden von den monatlichen Beiträgen der Versicherten finanziert. Die monatlichen Beiträge sind um ein Vielfaches niedriger, da wegen der direkten Versicherung bei der jeweiligen Klinik keine Krankenkasse zwischen Versichertem und dem Leistungsträger vermittelt. Die monatlichen Beiträge für eine Krankenversicherung liegen je nach Leistungspaket zwischen 30 und 60 US-Dollar.

Korruption:
Uruguay hat bezüglich Korruption und Bestechung sehr strenge Gesetze. Transparency International hat im Jahr 2004 Uruguay an 28. Stelle ihres Index gesetzt. Dies ist in Lateinamerika nach Chile die zweitbeste Platzierung. Trotz dieser relativ guten Bewertung beklagen die Bürger Korruption im öffentlichen Sektor und mehrere hohe Beamte sowie ein Richter wurden in den vergangenen Jahren wegen Korruption verfolgt. Ausländische Firmen betrachten jedoch Korruption nicht als größeres Hindernis für Investitionen in Uruguay.

Verwaltungsgliederung:
Uruguay ist in 19 historisch gewachsene Departamentos (einschließlich der autonomen Stadt Montevideo) eingeteilt. Den Departamentos steht der Intendente Municipal vor, der von den Departamento-Parlamenten (junta departamental) gewählt wird. Da der Staatsaufbau zentralistisch ist, haben die 19 Provinzen (Departamentos) nur eine geringe Selbstverwaltung.

Gewerkschaften:
Neben den Parteien sind die Gewerkschaften eine traditionell wichtige gesellschaftliche Gruppe. Der Dachverband PIT-CNT (Plenario Intersindical de Trabajadores – Convención Nacional de Trabajadores) zeigt große Streikbereitschaft. In Ihm sind rund 200 Gewerkschaften mit rund 900.000 Mitgliedern vereinigt.

Wirtschaft

Uruguay hat eine Marktwirtschaft, die mit einem sehr großen staatlichen Sektor ausgestattet ist. So betreibt die Regierung Monopolunternehmen wie die staatliche Eisenbahn, die Energieversorgung, das Telefonwesen, die nationale Fluggesellschaft und die staatlichen Rundfunkgesellschaften. Anders als seine Nachbarn hat Uruguay seine staatlichen Industrien erst kürzlich zu privatisieren begonnen. Die Wirtschaft Uruguays beruht auf relativ soliden Fundamenten, jedoch ist das kleine Land anfällig dafür, in Wirtschaftskrisen der größeren Nachbarn Argentinien und Brasilien hineingezogen zu werden. Zudem ist Uruguay bei ausländischen Investoren eher unbekannt.

Die uruguayische Wirtschaft stützt sich maßgeblich auf die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht. In der Industrie ist vor allem die Lebensmittelerzeugung bedeutend. Uruguay hatte bis in die 1950er Jahre eine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, die mit jener von europäischen Ländern vergleichbar ist. In den 1960er Jahren geriet das Land jedoch in eine Krise, aus der es seitdem nicht mehr herauskommt. Auch wenn das Land seit dem Beitritt zum Mercosur Wachstumsraten von durchschnittlich 3,6 % verzeichnen kann, so leben dennoch 23 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Wichtigste Wirtschaftszweige:
Landwirtschaft:
Die Landwirtschaft erwirtschaftete im Jahr 2003 9,5 % des BIP. Hierbei stellt die Viehzucht, besonders die Haltung von Schafen und Rindern, den größten Anteil dar; Fleisch, Wolle und Leder sind die wichtigsten agrarischen Exportgüter des Landes, wobei Uruguay einer der wichtigsten Wollproduzenten (an 5. Position) weltweit ist.

Neben der Viehzucht wird der Anbau von Zuckerrohr und Zuckerrüben, Weizen, Reis, Sorghum, Tomaten und Mais betrieben. Jährlich werden etwa 130.000 Tonnen Fisch gefangen und mehr als 4 Millionen Kubikmeter Holz gewonnen. Jährlich werden in Uruguay etwa 1,1 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, der zum überwiegenden Teil im eigenen Land konsumiert wird.

Ein Merkmal der Landwirtschaft in Uruguay ist die sehr extensive Bewirtschaftung, (extensiv im Sinne von wenig Bodenbearbeitung, geringer Einsatz von chemischem Pflanzenschutz, Dünger etc. Allgemein geringer Einsatz von Kapital und Technologie). In der Viehwirtschaft / Rindfleischproduktion herrschen vor: Weidegang auf Naturweide, große Koppeln, keine Zufütterung. So liegt Uruguay in der Agrarproduktivität (Fleisch/ha, Getreide/ha) zurück hinter ähnlich Agrarexport-orientierten Ländern wie Australien, Neuseeland, Brasilien. Andererseits sucht das Land, zukünftig genau hier eine Nische zu besetzen, und seine Agrarprodukte unter dem Aspekt der Naturbelassenheit zu vermarkten.

Das traditionelle, zum Teil folkloristische Erscheinungsbild der Viehwirtschaft (Gauchos, Pferde etc), dazu die verbliebenen historischen Estancias als architektonische Zeugen der Blütezeit Uruguays um 1900 lassen seit einiger Zeit eine neue Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Tourismus entstehen, den Turismo Rural oder Estancia Tourismus. Staatlich geförderte Werbekampagnen in internationalen Medien „Uruguayan Grass Fed Beef“, „Uruguay Natural“ bewerben in diesem Sinne im Verbund Uruguay als Reiseziel und uruguayische (öko-) Agrarprodukte.

Eine Kehrseite der extensiven Landwirtschaft ist, dass der Sektor weniger Arbeitsplätze schafft und in geringerem Maße ein Motor für die Volkswirtschaft ist als seinem Potential bei Intensivierung entspräche.

Lediglich 5 % (2000) der Gesamtfläche Uruguays sind bewaldet. Der Holzeinschlag wird hauptsächlich für die Produktion von Brennstoff verwendet. Der überwiegende Teil der Erzeugnisse der Fischindustrie geht in den Export und bringt 5 % (2000) des Exporterlöses ein.

Industrie:
Die Industrie erwirtschaftete im Jahr 2003 etwa 27 % des Bruttoinlandsproduktes. Die wichtigste Branche ist die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten, vor allem von Wolle und Fleisch. Daneben gibt es recht bescheidenen Bergbau, welcher vor allem Tonmineralien, Sand, Granit, Marmor und Gold gewinnt. Weitere Industriezweige von Bedeutung sind die Erdölverarbeitung, die Zement-, Stahl- und Aluminiumproduktion, sowie die Herstellung von Bekleidung, Elektrogeräten und Chemieprodukten.

Uruguay ist auch im IT-Bereich gut positioniert und hat aufgrund einer vergleichsweise hohen Technologisierung des Landes und gut ausgebildeter IT-Ingenieure gute Chancen, diese Position mittelfristig weiter auszubauen. Auch im schnell wachsenden Bereich der Biotechnologie kann Uruguay auf gute Ressourcen zurückgreifen und der Business und Technology Park in Montevideo bietet einen idealen Standort für die Entwicklung dieses Gebiets.

Tourismus und Dienstleistungen:
Der Fremdenverkehr bildet eine wichtige Einnahmequelle für Uruguay. Die Regierung plant den Tourismus zu fördern. Die meisten Auslandsgäste kommen aus Brasilien und Argentinien, wobei vor allem die Seebäder beliebtes Urlaubsziel sind. Jährlich besuchen rund 2,5 Millionen Touristen Uruguay.

Das Bankensystem besteht aus vier staatlichen Banken, darunter die Zentralbank, 12 privaten Banken und weiteren Finanzorganisationen. Die staatlichen Banken dominieren den Markt, die größte Bank ist die Banco de la República Oriental del Uruguay (BROU). Im Jahr 2002 kam es aufgrund der Argentinien-Krise zu einer Bankenkrise, infolge dessen mehrere Banken umstrukturiert werden mussten und einige auch geschlossen wurden. Uruguay gilt nach wie vor als sicherer Hafen für Argentinier, die ihr Geld nicht in Argentinien anlegen wollen. Vor der Bankenkrise hielten Argentinier etwa 40 % aller Einlagen in den Banken, auch nach der Bankenkrise liegt dieser Wert bei etwa 30 %.

Währung und Außenhandel:
Die Währungseinheit in Uruguay ist der Peso (= 100 Centésimos).

Der Außenhandel spielt für die Wirtschaft des Landes eine große Rolle. Uruguay war eines der ersten lateinamerikanischen Länder, welche sich für die Globalisierung öffneten. Auch heute hat Uruguay mit 43 % einen relativ hohen Offenheitsgrad. Es ist ein bedeutendes Finanzzentrum in der Region geworden, weil es eine Politik der totalen Freiheit des Kapitalverkehrs verfolgt.

Im Jahr 2004 betrugen die Exporte von Uruguay 2,5 Milliarden Euro, wobei 20 % der Exporte in die Vereinigten Staaten gingen. 60 % davon waren Fleisch. Die Importe betrugen im gleichen Jahr 2 Milliarden Euro, wobei jeweils 26 % aus Brasilien und Argentinien kamen. Weitere wichtige Handelspartner sind Deutschland, die USA und China.


Im Jahr 2004 betrugen die Exporte von Uruguay 2,5 Milliarden Euro, wobei 20 % der Exporte in die Vereinigten Staaten gingen. 60 % davon waren Fleisch. Die Importe betrugen im gleichen Jahr 2 Milliarden Euro, wobei jeweils 26 % aus Brasilien und Argentinien kamen. Weitere wichtige Handelspartner sind Deutschland, die USA und China.
Die wichtigsten Exportgüter sind Fleisch, Fisch, Reis und Textilien. Die wichtigsten Importgüter sind Nahrungsmittel, chemische und pharmazeutische Produkte, Plastikprodukte, Kunstharze und Fahrzeuge.

Wirtschaftspolitik:
Momentan ist das wichtigste Ziel der Regierung, die Inflation, die von 4,4 % im Jahr 2001 auf 19,4 % im Jahr 2003 gestiegen war, unter Kontrolle zu halten. Gleichzeitig hat sich Uruguay jedoch des höchsten Wirtschaftswachstums aller Mercosur-Staaten erfreut. Das BIP 2004 belief sich auf 36,39 Milliarden Euro, was gegenüber 2003 ein Zuwachs von 2,5 % bedeutete. Das Budgetdefizit der Regierung belief sich 2003 auf etwa 3 %. Uruguay gehört zu den am meisten verschuldeten Staaten der Welt, wobei sich die Schulden der öffentlichen Hand auf 11,25 Milliarden Euro (oder 151 % des BIP) und die Auslandsverschuldung auf 10,625 Milliarden Euro (Stand jeweils 2004) belief. Die Regierung sieht sich großem Druck von Seiten des IMF ausgesetzt, welcher verlangt, dass diese Schulden abgebaut werden.

Gleichzeitig verliert die uruguayische Währung, der Peso, an Wert. Die Bevölkerung leidet unter der Wirtschaftsmisere, 23 % der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Arbeitslosigkeit ging jedoch im Jahr 2004 von 17,1 auf 13,4 % zurück. Etwa 165.000 Menschen waren im November 2004 arbeitslos. Arbeitslose bekommen in Uruguay sechs Monate Arbeitslosenhilfe.
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

  • das Gesundheitswesen bei 6%
  • das Bildungswesen bei 8%
  • das Militär bei 4%


Steuern:
Es gibt keine allgemeine Einkommensteuer. Die Lohnsteuer beträgt maximal 6%. Die Umsatzsteuer (USt.) beträgt 23% (ermäßigt 14%). Einige Artikel des Grundbedarfs sind USt-befreit. Es gilt das Territorialprinzip, das heißt es werden nur Einkünfte, Vermögen etc., die sich in Uruguay befinden besteuert. Seit März 2006 liegt ein Gesetzespaket zu einer umfassenden Steuerreform ab 2007 im Parlament. Es bestehen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit Deutschland und Ungarn.

Energiepolitik:
Uruguay hat keine eigenen Ressourcen an fossiler Energie. Auch das Potenzial der Wasserkraft ist relativ gering. Aus diesem Grund werden etwa 60 % des Energiebedarfs importiert. Um insbesondere von der Abhängigkeit von Erdölimporten los zu kommen, fördert die Regierung die Anwendung von Erdgas. Dieses kann über Pipelines aus dem relativ gasreichen Argentinien importiert werden. Die erste derartige Pipeline (Länge: 192 km) wurde im Jahr 1998 eingeweiht.

Der Verbrauch an elektrischer Energie ist nach 1999 gesunken, was vor allem an der Rezession lag. Jedoch wird mit einem weiteren Anstieg des Verbrauches in den nächsten Jahrzehnten gerechnet. Der Verbrauch wird vor allem über Wasserkraftwerke gedeckt. Das Potenzial zu einem weiteren Ausbau der Stromproduktion mit Wasserkraftwerken ist jedoch sehr gering, weil die meisten Flüsse bereits mit Dämmen reguliert sind und weil das Land von häufigen Trockenperioden betroffen ist, worunter in der Folge auch die Stromversorgung leidet. Neue Kapazitäten für die Stromerzeugung werden auf Erdgas beruhen. Das Stromnetz von Uruguay wird gerade mit jenem von Argentinien integriert, um Exporte und Importe von elektrischer Energie zu erleichtern.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Uruguay aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.